Ein spanischer Aktivist hat am Mittwoch das Grab von Diktator Francisco Franco (1892-1975) in der Basilika der Gedenkstätte "Valle de los Caidos" geschändet. Gegen 11 Uhr näherte er sich laut örtlichen Medienberichten der Grabplatte und beschmierte sie mit roter Farbe. Die Polizei nahm den Mann fest, der seine Tat den Angaben zufolge als "künstlerische Aktion" bezeichnete.
In Spanien wird seit Monaten heftig über die geplante Exhumierung Francos gestritten, die nach dem Willen der sozialistischen Regierung noch in diesem Jahr vollzogen sein soll. Zahlreiche rechtliche Hürden und der Widerstand der Franco-Nachfahren erschweren bislang eine Verlegung des Grabes, das sich in der Sierra de Guadarrama befindet.
Diktator ließ Monument selbst errichten
Die Gedenkstätte im "Tal der Gefallenen", zu der auch die architektonisch eindrucksvolle Basilika mit dem Grab des "Caudillo" gehört, ließ der Diktator selbst errichten. Er veranlasste den Bau des Monuments, um die "für Gott und Spanien" Gefallenen des Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren zu können.
In einer Gruft befinden sich die Gebeine Zehntausender Soldaten. Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute als Demütigung.
