"Ich kann mich dem Anrecht seiner Familie nicht entgegenstellen", sagte der Erzbischof laut spanischen Medienberichten (Dienstag).
Die Angehörigen Francos hatten kürzlich angekündigt, die Gebeine des "Caudillo" in die Gruft der Hauptstadt-Kathedrale verlegen zu wollen - allerdings nur, falls es ihnen nicht gelingen sollte, die geplante Exhumierung in der Gedenkstätte "Valle de los Caidos" zu verhindern.
Dekret der sozialistischen Regierung
Ende August hatte die sozialistische Regierung ein Dekret auf den Weg gebracht, mit dem die juristischen Voraussetzungen für eine Umbettung geschaffen werden sollten. Der spanische Kongress stimmte Mitte September zu. Die Franco-Nachfahren halten das Vorgehen indes für "verfassungswidrig" und kündigten Widerstand an. Für den Fall einer erneuten Beerdigung fordern sie eine feierliche Zeremonie mit militärischen Ehren und verweisen auf eine entsprechende Regelung für verstorbene Staatsoberhäupter.
In Spanien wird seit Monaten heftig über die Umbettungspläne gestritten, die nach dem Willen der Regierung noch in diesem Jahr in die Tat umgesetzt werden sollen. Laut einer Umfrage der Zeitung "El Mundo" befürworten 41 Prozent der Spanier die vorgesehene Exhumierung; 39 Prozent sind dagegen. Zahlreiche rechtliche Hürden erschwerten bislang eine Verlegung des Grabes, das sich im "Tal der Gefallenen" in der Sierra de Guadarrama befindet.
Diktator ließ Grabstätte errichten
Die Gedenkstätte, zu der auch die architektonisch eindrucksvolle Basilika mit Francos Grab gehört, ließ der Diktator noch zu Lebzeiten errichten. Er veranlasste den Bau des Monuments, um die "für Gott und Spanien" Gefallenen des Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren zu können.
In einer Gruft befinden sich die Gebeine Zehntausender Soldaten. Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute als Demütigung.