Im 19. Jahrhundert kam es im Zug der Nationalstaatsbildung zur Enteignung kirchlicher Güter und zur Aufhebung religiöser Orden. Auf das gegenwärtige kirchliche Selbstverständnis wirkt noch immer der spanische Bürgerkrieg (1936 bis 1939), in dessen Verlauf Hunderte Priester, Ordensleute und katholische Laien von Kämpfern der republikanischen Linken ermordet wurden.
Nach dem Sieg der Rechten stand der spanische Klerus zunächst überwiegend auf der Seite des neuen, kirchenfreundlichen Regimes unter General Francisco Franco (1939 bis 1975). Im letzten Jahrzehnt der Diktatur nahmen aber immer mehr katholische Priester eine kritische Position gegenüber der Regierung ein. Zugleich profitierte die Kirche von Privilegien aus dem 1953 geschlossenen Konkordat. (Quelle: KNA)