Frieden gebe es nicht ohne gegenseitiges Vertrauen, heißt es in einer Erläuterung des Vatikan zu dem Motto. Erste Bedingung für Vertrauen sei die Achtung des gegebenen Wortes.
Politische Verantwortung
Jeder Bürger eines Landes trage politische Verantwortung. Besonders gelte dies für den, der den Auftrag erhalten habe, "das Land zu schützen und zu regieren". Dazu gehöre es, das Recht zu schützen und den Dialog zwischen den gesellschaftlichen Akteuren zu fördern. Der politische Auftrag sei "eine der höchsten Ausdrucksweisen der Nächstenliebe" und bedeute Sorge um die Zukunft des Lebens und des Planeten.
In der Mitteilung heißt es mit Bezug auf die Friedensenzyklika "Pacem in terris" von Papst Johannes XXIII. (1958-1963) weiter, Menschen in ihren Rechten zu achten, lasse in ihnen wiederum ein Gespür für die Rechte anderer wachsen.
Lange Tradition
Seit 1968 begeht weltweit die katholische Kirche einen "Weltfriedenstag". Dies ist der 1. Januar, das Hochfest der Gottesmutter. Die Feier ist jährlich mit einer vorab veröffentlichten Weltfriedensbotschaft des Papstes verbunden, die ein konkretes Thema näher erörtert. Der Weltfriedenstag wird aber mancherorts, so in deutschen Gemeinden, flexibel innerhalb der ersten Wochen des Jahres begangen.
Dieser Gedenktag entstand, als sich Papst Paul VI. – nach seinem Besuch bei den Vereinten Nationen New York am 4. Oktober 1965 und der darauf bezogenen Enzyklika Christi matri rosarii vom 15. September 1966 – am 8. Dezember 1967 angesichts der weltweiten Spannungen erneut mit einer Friedensbotschaft an die Regierenden in aller Welt wandte und den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärte. In der Folge wurde das Fest der Gottesmutterschaft Marias vom 11. Oktober auf den 1. Januar verlegt.
Blick auf konkrete Geschehnisse der Gegenwart
Bereits 1963 hatte sich Papst Johannes XXIII. anlässlich der Kuba-Krise mit seiner letzten Enzyklika zum Frieden auf Erden an alle Menschen guten Willens in der ganzen Welt gewandt (vgl. Pacem in terris). Bis heute gibt der amtierende Papst alljährlich Botschaften heraus, in denen aktuelle Gerechtigkeitskonflikte (neben Krieg und Vertreibung auch Umweltzerstörung) diskutiert werden, häufig mit Blick auf konkrete Geschehnisse der Gegenwart.