Erzbischof Heße: Volkstrauertag mahnt zum Frieden

"Mitgefühl stärkt den gesellschaftlichen Frieden"

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße hat die Bedeutung des Totengedenkens am Volkstrauertag für ein Miteinander in der Gesellschaft unterstrichen. Dabei spiele das Mitgefühl über diesen Gedenktag hinaus eine entscheidende Rolle.

Erzbischof Stefan Heße ruft am Volkstrauertag zu Mitgefühl auf / © Daniel Reinhardt (dpa)
Erzbischof Stefan Heße ruft am Volkstrauertag zu Mitgefühl auf / © Daniel Reinhardt ( dpa )

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagte, der jährlich begangene Volkstrauertag verstetige das Gedenken. Er äußerte sich bei der zentralen Veranstaltung des Landes Schleswig-Holstein am Sonntag im Kieler Landtag. Das Erinnern und Trauern um die Gestorbenen in den Kriegen mache deutlich, dass die Toten "keine zufälligen oder vermeidbaren Opfer, keine Betroffenen von Unfällen oder Naturkatstrophen, keine sogenannten Kollateralschäden" seien. Ursache seien vielmehr "der menschliche Unwille und die menschliche Unfähigkeit zum Frieden".

Mitgefühl für den gesellschaftlichen Frieden

Der Erzbischof rief laut Redemanuskript zu Mitgefühl auf. Wer Mitgefühl lebe, mache deutlich, dass jeder Mensch Würde habe und Anderssein keine Bedrohung sei, sondern eine Bereicherung. Ohne Mitgefühl gäbe es kein Miteinander. Es sei "ein Gegenmittel gegen den vielbeklagten gesellschaftlichen Riss, der durch unser Land geht, der durch Europa geht, ja durch unsere Welt", so Heße. Mitgefühl sei damit auch "ein Gegenmittel gegen Angst, Neid, Hass und Aggression" und diene dem Frieden.

An der Gedenkstunde nahmen auch Landtagspräsident Klaus Schlie als Schirmherr des Volksbunds der Deutschen Kriegsgräberfürsorge sowie Mitglieder der Landesregierung und des Landtags teil. Der Volkstrauertag wurde von dem 1919 gegründeten Volksbund als Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingeführt.


Quelle:
KNA