Das teilte das Entwicklungsministerium am Freitag in Berlin mit. Mit dem Geld sollen etwa HIV-Tests und Medikamente finanziert werden.
Lebensrettende Medikamente
Pro Jahr infizieren sich laut Ministerium weltweit 1,8 Millionen Menschen mit dem Virus. 37 Millionen Menschen leben demnach mit HIV.
Rund 15 Millionen Männer und Frauen können die lebensrettenden Medikamente nicht bezahlen, wie es hieß. "Wir dürfen uns nicht ausruhen und müssen weiter in Behandlung und vor allem Prävention investieren", erklärte Gerd Müller (CSU).
In Behandlung und Prävention investieren
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verwies auf die schwierige Lage von Frauen in Subsahara-Afrika. Dort infizierten sich vor allem junge Frauen mit der Krankheit. "Zu viele Mädchen wissen nicht, dass sie infiziert sind", sagte Geschäftsführerin Renate Bähr. Sie forderte mehr Sexualaufklärung, Zugang zu Verhütungsmöglichkeiten und einen besseren Schutz vor sexueller Gewalt, um Infektionen künftig zu vermeiden.
Die Deutsche Aids-Hilfe informiert mit einer Kampagne aktuell über den Erfolg von Therapien. Unter dem Motto #wissenverdoppeln soll die "entlastende Botschaft" verbreitet werden, dass durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten auch beim Geschlechtsverkehr keine HIV-Übertragung mehr möglich sei.
Unheilbare Krankheit
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) mahnte, dass Aids trotz Medikamenten noch immer eine unheilbare Krankheit sei, und verwies auf die Suche nach Impfstoffen und innovativen Therapien.
"Nur wenn es gelingt, Infektionen mit HIV und anderen lebensbedrohenden Erregern vorzubeugen oder zu heilen, können wir die globale Gesundheit deutlich verbessern und damit die Grundlage für soziale und wirtschaftliche Entwicklung weltweit schaffen", sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
"Kaum vorstellbare Zustände"
Der Bundesverband Kinderhospiz drängte auf eine bessere Versorgung von HIV-positiven Kindern. Weltweit seien 1,8 Millionen Mädchen und Jungen mit dem Virus infiziert. Jedes zweite Kind bekomme keine ausreichende Therapie. Die Versorgung mit Medikamenten sei vor allem in Afrika mangelhaft. Dort herrschten "kaum vorstellbare Zustände".
Es fehlten Ärzte, Pflegekräfte und Medikamente. "All das bedeutet für Kinder mit Aids ein qualvolles Sterben."
Nachteile und Diskriminierung für HIV-positive Menschen
Nach Einschätzung des Lesben- und Schwulenverbands können HIV-positive Menschen in Deutschland dank medizinischer Fortschritte ein selbstbestimmtes Leben führen.
Sie würden aber zu oft diskriminiert, auch von politischer Seite. Im Versicherungswesen und bei der Alterssicherung hätten sie immer noch Nachteile.