Weniger Unterstützung der Niederländer für "Zwarten Piet"

Keine Abschaffung, aber Antipathie

Rassismus oder Tradition? Die Antipathie gegen den Nikolaushelfer aus den Niederlanden wächst. Laut einer Umfrage können nur noch die Hälfte der Niederländer das Aussehen des "Zwarten Piets" unterstützen. Abgeschafft werden solle er allerdings nicht.

Sinterklaas und Zwarte Piet  / © Ingo Wagner (dpa)
Sinterklaas und Zwarte Piet / © Ingo Wagner ( dpa )

Der traditionelle niederländische Nikolaushelfer "Zwarte Piet" verliert an Boden. Während 2016 noch 65 Prozent der Niederländer das traditionelle Aussehen des "Zwarten Piet" unterstützten, waren es 2018 nur noch 50 Prozent, wie niederländische Medien unter Berufung auf das Institut "i&o research" berichten.

Seit Jahren ist der "Zwarte Piet", der traditionell als Schwarzafrikaner dargestellt wird, in den Niederlanden umstritten. Insbesondere die klischeehafte Darstellung mit schwarzem Gesicht, roten Lippen und Ohrring wird als rassistisch kritisiert. Zuletzt gab es Initiativen, wonach sich Darsteller des "Zwarten Piet" nur mit Ruß schminken sollten. Befürworter verweisen dagegen auf die lange Tradition.

Abhängig vom Wohnort

In der Umfrage wünschte jedoch fast niemand (1 Prozent), dass der "Zwarte Piet" ganz abgeschafft werden solle. 44 Prozent der Befragten sprachen sich für einen Mix in der Darstellung aus. Die meisten Meinungsveränderungen waren demnach in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen zu beobachten. Wollten 2016 von ihnen 64 Prozent den "Zwarte Piet" behalten, waren es 2018 nur noch 38 Prozent.

Wie die Niederländer über den "Zwarten Piet" denken, hängt der Umfrage zufolge auch von ihrem Wohnort ab. Bewohner der Vorstädte seien häufiger für ein neues Aussehen des "Zwarten Piet". Besonders im Norden und Süden der Niederlande bevorzugen die Menschen dagegen eher den traditionellen "Zwarten Piet".


Quelle:
KNA