Vatikan betont Rolle der Religionen in der Migrantenhilfe

"Niemand darf zurückbleiben"

​Der Vatikan hat in der Bewältigung der Migrationsaufgaben die Rolle kirchlicher und religiöser Hilfsorganisationen hervorgehoben. Diese zeigten ihre Stärke in einer auf lokale Anforderungen zugeschnittenen Unterstützung schutzbedürftiger Migranten

UN-Konferenz zum Migrationspakt in Marrakesch / © Michael Kappeler (dpa)
UN-Konferenz zum Migrationspakt in Marrakesch / © Michael Kappeler ( dpa )

Darüber hinaus gingen sie auch auf spirituelle Bedürfnisse ein, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf der Konferenz zum Migrationspakt in Marrakesch. Der Erfolg aller Maßnahmen hänge wesentlich vom Engagement der Migranten selbst ab, so Parolin weiter. Deshalb sei der Vatikan für eine stärkere Beteiligung von Migranten bei den sie betreffenden Initiativen und Programmen.

Unverzichtbar sei ein "inklusiver Ansatz". Der Kardinal führte aus, ein Prozentsatz der Hilfe und der Dienstleistungen, die Migranten zugedacht sei, solle lokalen Familien zugute kommen, die unter ähnlichen wirtschaftlichen und sozialen Benachteiligungen litten. Niemand dürfe zurückbleiben, so der Vatikanvertreter.

Für eine "gerechtere Gesellschaft"

Zum Einsatz neuer Technologien bei der Steuerung von Migration sagte Parolin, diese müssten die Würde und die Rechte der Menschen wahren und dürften nur mit Wissen und Zustimmung der Betreffenden angewandt werden. Mit Blick auf die vor 70 Jahren verabschiedete Allgemeine Erklärung der Menschenrechte betonte er, Migration dürfe "nie ein Akt der Verzweiflung" sein.

"Wir sollten unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass Menschen in ihren Heimatländern bleiben können, indem wir inklusivere, nachhaltigere und gerechtere Gesellschaften aufbauen", sagte Parolin. Es gelte jene Faktoren zu minimieren, die den Menschen ihre Rechte nähmen und sie zur Auswanderung zwängen.


Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paul Haring (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA