Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, appelliert an seine Partei, sich offener gegenüber Migranten und Nichtchristen als mögliche Parteimitglieder zu zeigen. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte er: "Wer unsere Werte teilt, ist eingeladen, in der CDU mitzumachen. Man muss kein Christ sein."
Zusammenhalt der Gesellschaft und der Integration
Auch Menschen anderen Glaubens oder Atheisten seien willkommen: "Dies müssen wir stärker nach außen zeigen", so Brinkhaus. In Deutschland lebten mittlerweile sehr viele Menschen, die ihre Wurzeln in anderen Ländern haben: "Wir als letzte Volkspartei müssen für diese Menschen offen sein, sofern sie sich zu den Grundsätzen der Partei bekennen." Das diene auch dem Zusammenhalt der Gesellschaft und der Integration.
Der Fraktionschef mahnte weiter an, für die CDU müsse auch im Umgang mit Flüchtlingen der Schutz der Menschenwürde zentral sein: "Schützen wir den Anderen nur dann, wenn er aus Deutschland stammt? Oder sehen wir in dem Anderen, dem Fremden, dem Flüchtling, auch den Nächsten? Die Antwort liegt für eine christdemokratische Partei auf der Hand." Das sei auch der entscheidende Unterschied zwischen der Union und den Rechtspopulisten, so Brinkhaus.
Heilige Messe bringt ihn zu grundsätzlichen Fragen des Lebens zurück
Der Glaube ist dem Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus besonders wichtig. "Ich bin katholisch. Die christlichen Werte geben mir Orientierung. Ich setze mich mit Gott auseinander". Brinkhaus erzählte auch, dass er regelmäßig donnerstags eine katholische Frühmesse in Berlin besucht. "Man kann dort durchatmen und die Gedanken neu ordnen. Das ist ein guter Moment in einer solchen Woche. Man kommt dort auf die grundsätzlichen Fragen des Lebens zurück."
In der CDU komme es ihm vor allem auf das "C" an, ergänzte der Politiker: "Das 'C' verweist auf das christliche Menschenbild. Wer sich damit auseinandersetzt, wird merken, wie aktuell es ist." Jeder Mensch sei frei, aber er müsse gegenüber seinen Mitmenschen solidarisch sein. Das sei auch heute von hoher Bedeutung.