In der UN-Vollversammlung in New York stimmten am Montag 181 der 193 Mitgliedstaaten für den Flüchtlingspakt, der eine "ausgewogene Lasten- und Verantwortungsteilung" innerhalb der Staatengemeinschaft ermöglichen soll. Nur die USA und Ungarn stimmten gegen das Papier. Drei Staaten enthielten sich, die weiteren Länder blieben der Sitzung fern.
Humanitäre Hilfen verstärken
Der Pakt soll Länder entlasten, die besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben, humanitäre Hilfen verstärken, Aufnahmeregelungen in Drittstaaten für besonders verletzliche Flüchtlinge schaffen und Bedingungen in den Heimatländern schaffen, die Flüchtlingen eine Rückkehr "in Sicherheit und Würde" gestatten.
Wie der vor einer Woche verabschiedete UN-Migrationspakt ist der Flüchtlingspakt rechtlich nicht bindend, soll die Staaten aber politisch verpflichten. Die meisten Flüchtlinge leben laut UN-Angaben in der Türkei, in Pakistan, Uganda und im Libanon. Auch Deutschland zählt zu den zehn Ländern, die weltweit am meisten Flüchtlinge aufnehmen.
Misereor: "Wichtiger Schritt"
Das katholische Hilfswerk Misereor erklärte, die Unterzeichnung des UN-Flüchtlingspakts sei "ein weiterer wichtiger Schritt, um die Situation der Flüchtlinge weltweit zu verbessern und gerade die besonders Verletzlichen (Minderjährige, Mädchen und Frauen) zu schützen".
Er verspreche den Ländern Hilfe, die am meisten Flüchtlinge aufgenommen haben wie Tschad, Bangladesch, Uganda, Ecuador oder Peru, hieß es in einer in Aachen veröffentlichten Mitteilung des Hilfswerks. "Bislang war die internationale Hilfe dort stets unterfinanziert." Misereor lobte zudem, dass der Pakt auch die Problematik der Klimaflüchtlinge anerkenne.