Zunächst trifft er in Bagdad mit Repräsentanten der Regierung und Kirchenvertretern zusammen. Danach sind Besuche im nordirakischen Erbil und den kleinen christlichen Städten der Ninive-Ebene geplant. Kirchliche Kreise im Irak sehen die Visite in Zusammenhang mit Vorbereitungen auf einen möglichen Papstbesuch, wie die Stiftung Pro Oriente am Sonntag mitteilte.
Fundament für Aufbau der Zukunft
Patriarch Sako betonte in seiner Weihnachtsbotschaft die Bedeutung der Einheit des Irak. Zu Weihnachten höre der Krieg auf, die Nächstenliebe wachse. Es gehe um eine wahre "Humanisierung", für die es aber tagtäglichen Einsatzes, Mutes und harter Arbeit bedürfe.
In einer Nation, die erst kürzlich von Kriegen, Gewalttaten, Drohungen der Dschihadisten, politischer Instabilität und mühsam in Gang kommender Demokratisierung geprägt worden sei, sei der Wert der Einheit zwischen Bürgern unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit ein wesentliches Fundament für den Aufbau der Zukunft, betonte der Patriarch.
Wer Chaos und Konfusion unter dem Vorwand religiöser und ethnischer Vorschriften verursache, glaube in Wahrheit nicht an Gott und dürfe nicht als Gläubiger bezeichnet werden.
Wiederaufbau in Ninive-Ebene geht weiter
Unterdessen geht der Wiederaufbau in der Ninive-Ebene weiter. Der italienische katholische Pressedienst SIR berichtet, in der Kleinstadt Karamles werde an Heiligabend erstmals seit vier Jahren wieder die Christmette in der Pfarrkirche Sankt Thaddäus (Mar Addai) gefeiert.
Die christlichen Bewohner von Karamles waren von IS-Terroristen zur Flucht gezwungen worden; die Kirche wurde zerstört, mittlerweile jedoch wieder aufgebaut.