Juan Carlos Cruz, James Hamilton und Jose Andres Murillo hätten mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Mut diejenigen zu Fall gebracht, "die bis vor kurzem unantastbar schienen", und der Kultur des Missbrauchs in der katholischen Kirche ein Ende gesetzt, teilte die Korrespondentenvereinigung am Silvestertag in Santiago mit.
Cruz, Hamilton und Murillo waren als Jugendliche von dem inzwischen in den Laienstand versetzten 88-jährigen Priester Fernando Karadima sexuell missbraucht worden. Nachdem ihre Anschuldigungen über Jahre unbeachtet blieben, brach während eines Papstbesuchs in Chile im vergangenen Januar ein Skandal auf. In der Folge erörterte Papst Franziskus mit den drei Männern im April eine Woche lang im Vatikan Ursachen und mögliche Konsequenzen des Missbrauchs und leitete drastische Änderungen ein.
Der größere Skandal
Die Journalistenvereinigung in Chile erklärte, ohne die drei hätte "die kleine Revolution in der katholischen Kirche nicht stattgefunden". Die Dauerhaftigkeit des Themas habe die Erwartungen übertroffen und die Strukturen der Kirche erschüttert. Die Auswirkungen setzten sich noch in das Jahr 2019 fort, hieß es.
Papst Franziskus hatte sich in seiner Weihnachtsansprache an die Kurie ausdrücklich bei Medienschaffenden dafür bedankt, dass sie Missbrauchsopfern eine Stimme gaben. Die Kirche bitte darum, "nicht zu schweigen" und jeden einzelnen Missbrauchsfall ans Licht zu bringen, so der Papst. Der größere Skandal bestehe darin, die Wahrheit zu vertuschen. Für Februar berief Franziskus die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen weltweit nach Rom, um über Missbrauch und Prävention zu beraten.