Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen Glück und Religion

Mit Gott zum Glück

Was macht glücklich? Das haben sich die Menschen schon immer gefragt. Eine aktuelle Studie liefert jetzt die Antwort: Am Geld und überbordendem Reichtum liegt es offenbar nicht alleine, wohl aber spielt die Religiosität eine Rolle.

Was macht glücklich? / © Martin Gerten (dpa)

DOMRADIO.DE: Sie haben in einer neuen Sudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vier mögliche Glücks-Rezepte überprüft: Altruismus, also die Bereitschaft, anderen zu helfen, Familienorientierung, ein religiöser Glaube und dann noch Geld und Karriere. Warum diese vier?

Gert G. Wagner (Senior Research Fellow am DIW Berlin und Studienautor): Wir basieren unsere Ergebnisse auf eine Längsschnitterhebung, dem sozioökonomischen Panel, die jedes Jahr wiederholt wird. Was da gefragt wird, ist letztendlich eine Entscheidung von sehr vielen Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern, die ganz unterschiedliche Forschungsinteressen haben. Es ist da nicht überraschend, dass es Wissenschaftler gibt, die sich mit Altruismus beschäftigen, andere mit Religion, Familienleben oder Einkommen.

Wir haben das jetzt zusammengefasst und in ein theoretisches Konzept gegossen, nämlich zu unterscheiden: Ziele im Leben, die man nur auf Kosten von anderen erreichen kann – Einkommen und Status – und Zielen, die nicht in Konkurrenz mit anderen treten.

DOMRADIO.DE: Sie haben mit ihren Kollegen im Zeitraum zwischen 2003 und 2016 mehr als 100.000 Angaben von Menschen im Alter von 25 bis 54 Jahren untersucht. Mit welchen Fragen haben Sie die Glücks-Rezeptur der Menschen abgeklopft?

Wagner: Wir haben geguckt, wie wichtig ihnen Familie, Ehrenämter und Einkommen sind oder wie religiös sie sind. Zum zweiten haben wir geguckt, was sie tatsächlich machen: Ob sie sich tatsächlich ehrenamtlich engagieren und in die Kirche gehen. Das haben wir dann zusammengefasst, um zu unseren Ergebnissen zu kommen.

DOMRADIO.DE: Was macht Menschen am ehesten zufrieden und glücklich?

Wagner: Am glücklichsten sind Menschen, die eine glückliche Disposition in ihren Genen haben, das sollte man nicht vernachlässigen. Dann sind die glücklich, die genügend Einkommen haben, – aber es muss kein Spitzeneinkommen sein – sich um ihre Familie kümmern und gerne mit Freunden oder Nachbarn zusammen sind. Religiosität hilft ein ganz kleines bisschen, während das Streben nach hohem Einkommen und Status nicht hilft.

Das heißt nicht, dass Leute mit einem hohen Einkommen nicht auch zufrieden sein können und es auch sind. Das liegt daran, dass sie in der Regel angenehmere Berufe haben als andere mit einem niedrigen Einkommen. Aber sie könnten noch zufriedener sein, wenn sie sich mehr um ihre Familie und ihre Freunde kümmern würden. Das ist aber nicht so einfach, weil beruflicher Erfolg viel Zeit auffrisst.

DOMRADIO.DE: Zwischen religiösem Glauben und dem Zufriedenheitsstatus gibt es einen kleinen Zusammenhang. Woran liegt das?

Wagner: Wahrscheinlich daran, dass man die Probleme des Alltags nicht ganz so ernst nimmt, da man stärker darauf vertraut, in Gottes Hand zu sein.


Quelle:
DR

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