Damit werde das Versöhnungs- und Aufbauwerk von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer aus dem Jahr 1963 bestätigt, fortgesetzt und vielfältig weiterentwickelt, erklärte Dieser am Dienstag anlässlich der Unterzeichung des Vertrags in Aachen durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Präsident Emmanuel Macron.
Vielfalt erhalten
Es brauche ein starkes Europa, das Schwächeren und Bedrängten helfe und nicht abweise und das Vielfalt erhalte, so Dieser. Europa sei nicht perfekt, nicht in allem gerecht und ausgeglichen, so der Bischof. "Der wieder aufflammende Nationalismus und die Ausbreitung populistischer Vereinfachungen und allgemeiner Heilsversprechen werden in die Enttäuschung führen und stiften schon jetzt Verwirrung, Zwietracht und Feindseligkeit".
Der Aachener Vertrag strebe mit seinen "konkreten Vereinbarungen" Verbesserungen an, etwa für eine "starke gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und einen Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Regeln", so der Geistliche. Bischof Dieser würdigte das Signal des Vertrages als "durch und durch europäisch". Der Gedanke der Zusammengehörigkeit in Europa sei ein "Segen".
Motor für Europa
Das Wohlergehen habe konkrete Namen, erklärte Dieser und nannte unter anderem Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit und Grenzöffnung. Mit seinen konkreten Vereinbarungen ziele der Vertrag von Aachen Verbesserungen an. Deutschland und Frankreich verstünden sich dabei als Partner und Motor für Europa, erklärte Dieser.
"An eine solche Stärkung Europas darf sich dann aber auch die Hoffnung knüpfen, dass die Länder unseres Kontinentes sich nicht abschotten gegen den Rest der Welt, sondern gemeinsam fähig werden, die Herausforderungen der globalen Migration und der friedlichen und gerechten Entwicklung der Länder des Südens mit zu gestalten."