Erste Großgemeinde ohne Pfarrer im Erzbistum Hamburg

Wo ist der Hirte?

Die katholische Pfarrei Neubrandenburg muss als erste Großgemeinde im Erzbistum Hamburg ohne Pfarrer auskommen. Eine Lösung soll bis August gefunden werden.

 (DR)

Es werde künftig nicht mehr möglich sein, in allen Pfarreien des Erzbistums Hamburg Priester als Pfarrer einzusetzen, sagte Generalvikar Ansgar Thim der in Hamburg erscheinenden Neuen Kirchenzeitung (Sonntag). Stattdessen sei eine neue Form von Leitungsverantwortung zu entwickeln.

Bisher kein ordentlicher Ersatz

Nach der Versetzung des bisherigen Pfarrers Felix Evers fand die Diözese laut Bericht der Zeitung keinen Ersatz. Der ursprünglich vorgesehene Kandidat musste aus persönlichen Gründen absagen. Nun soll zunächst übergangsweise ein ehemaliger Pfarrer aus Rostock als Pfarradministrator die Pfarrei leiten. Bis August will Thim gemeinsam mit einem Projektteam eine Alternativlösung entwickeln. Bei den vorgesehenen zwei Priesterstellen in der Pfarrei werde es bleiben, versprach der Generalvikar. Die beiden Geistlichen sollten aber von Aufgaben der Organisation und Verwaltung frei bleiben.

Erster Laie an der Spitze in Osnabrück

Auch andere Diözesen suchen derzeit nach neuen Modellen für die Leitung von Pfarrgemeinden. Im Bistum Osnabrück steht seit 2018 bundesweit erstmals ein Laie an der Spitze zweier Pfarreien. Ihm steht ein "moderierender Priester" zur Seite. Die Großpfarrei Sankt Lukas im östlichen Mecklenburg war erst im Dezember aus den bisherigen drei Pfarreien Friedland, Stavenhagen und Neubrandenburg gegründet worden. Sie zählt rund 4.000 Katholiken.


Quelle:
KNA