Indische Bischöfe verabschieden Anweisungen gegen Missbrauch

Neue Leitlinien

Die Bischöfe im indischen Kerala haben ihre Nulltoleranz bei Missbrauch bekräftigt. In neuen Leitlinien fordern sie zur Zusammenarbeit mit Behörden auf und betonen: sexuelle Ausbeutung und Missbrauch seien "ernste Verbrechen und schwere Sünden".

Missbrauchsskandal in der Kirche (Symbolbild) / © Evandro Inetti (dpa)
Missbrauchsskandal in der Kirche (Symbolbild) / © Evandro Inetti ( dpa )

Die katholischen Bischöfe im indischen Bundesstaat Kerala unternehmen weitere Schritte im Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch Geistliche. Dazu zählt die Anweisung, sexuelle Übergriffe unverzüglich an die zuständigen staatlichen Behörden zu melden, wie das vatikanische Nachrichtenportal "Vatican News" berichtete. Die Richtlinien wurden demnach an Priester, Kirchen, Bildungs- und religiöse Einrichtungen sowie an Pflegeheime im gesamten Bundesstaat versendet. Kerala ist der indische Bundesstaat mit dem höchsten Anteil von Christen.

Entfernung von beschuldigten Geistlichen 

Die Bischöfe fordern dazu auf, bei der Ermittlung von Missbrauchsfällen mit den Behörden zusammenzuarbeiten und die Vermeidung unangemessener körperlicher Kontakte zu Minderjährigen sicherzustellen. Das Dokument unterstreicht: "Sexuelle Ausbeutung und Missbrauch von Kindern und gefährdeten Erwachsenen sind ernste Verbrechen und schwere Sünden".

Erstmals sehen die Leitlinien die Entfernung von Geistlichen aus dem Klerikerstand vor, die sich sexueller Nötigung schuldig gemacht haben. Die Bischöfe empfehlen auch, «Nachtfahrten mit Kindern» zu vermeiden und keine Fotos zu machen, wenn diese sich umziehen.

Missbrauchsvorwürfe gegen Bischof 

Die Verhaltensvorgaben des Rates der Katholischen Bischöfe von Kerala (KBC) stehen auch in Zusammenhang mit dem Fall des zurückgetretenen Bischofs von Jalandhar (Bundesstaat Punjab), Franco Mulakkal. Gegen ihn laufen in Kerala Untersuchungen wegen des Vorwurfs, die ehemalige Superiorin der Kongregation der Missionare Jesu vergewaltigt zu haben.


Quelle:
KNA
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