Das sagte er der "Neuen Kirchenzeitung" (Sonntag) in Hamburg. Es gebe zwar noch ausreichend Priester für die Seelsorge, aber nicht mehr genügend Pfarrer für die Leitungspositionen. In Laien sieht der Erzbischof eine Chance, da somit das Problem der fehlenden Pfarrer nicht auf andere Personengruppen wie Diakone übertragen werde. Womöglich werde die Seelsorge "sogar verbessert, wenn Priester nicht zugleich Verwaltungsleiter sind".
Bei den Leitungsteams müsse beachtet werden, welche Kompetenzen und Amtszeit es habe wer dazugehören könne, sagte der Erzbischof. Es gebe bereits Bistümer, in denen Laien an der Leitung beteiligt würden.
"Den Reichtum entdecken"
"Vielleicht lehrt uns die Not, den Reichtum zu entdecken, den wir haben", so Heße. Ziel sei letztlich, eine passgenaue Lösung für jede Gemeinde zu finden. Weitere Pfarreien zusammenzulegen sei dagegen keine Option. Insgesamt brauche es einen anderen Umgang mit Führung, Leitung und Macht in der Kirche.
In der vergangenen Woche hatte der Hamburger Generalvikar Ansgar Thim mitgeteilt, dass die katholische Pfarrei Neubrandenburg als erste Großgemeinde im Erzbistum ohne Pfarrer auskommen müsse. Es werde künftig nicht mehr möglich sein, in allen Pfarreien der Erzdiözese Priester als Pfarrer einzusetzen.