Huber und Schick würdigen christliche Gemeinschaften in Indien

"Eine Inspiration für uns in Deutschland"

In Indien sind Christen in der Minderheit, werden bedroht und unterdrückt. Trotzdem sei die Kirche vor Ort lebendig, sagt Wolfgang Huber, Präsident von missio München. Mit dem Bamberger Erzischof Ludwig Schick ist Huber zur Zeit unterwegs in Indien.

Christen in Indien  / © Jaipal Singh (dpa)
Christen in Indien / © Jaipal Singh ( dpa )

Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, und der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick haben die zentrale Rolle kleiner christlicher Gemeinschaften in Nordostindien betont. Bei der Integration der Kirche in den Lebensalltag der Menschen seien diese enorm wichtig, erklärten die beiden laut einer Erklärung des katholischen Missionswerks.

Huber und Schick, der in der Deutschen Bischofskonferenz für die Weltkirche zuständig ist, halten sich noch bis 21. Februar in Nordostindien auf. Die dortigen Bundesstaaten stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des "Monats der Weltmission", der im Oktober stattfindet.

Gemeinschaft nach dem Wort Gottes gestalten

Laut Mitteilung werden in regelmäßigen Treffen mit fünf bis zehn Mitgliedern die Menschen ermutigt, sich als Teil der Kirche wahrzunehmen und die Gemeinschaft nach dem Wort Gottes mitzugestalten.

Engagierte Laien würden dazu ausgebildet, Führungsaufgaben innerhalb der Pfarrgemeinde zu übernehmen. Sie leiteten die Katechese, animierten die Gruppe und unterstützten ihre Mitmenschen bei sozialen Herausforderungen wie dem Kampf gegen Alkoholismus und Drogenkonsum.

"Mut und Unerschüterlichkeit sind Inspiration"

Nach den Worten Hubers kämpfen die Gläubigen oft mit widrigen Verhältnissen. Aus der Gemeinschaft schöpften sie Kraft und erführen zugleich Entfaltungsmöglichkeiten. Durch ihr Engagement verbesserten sie den Lebensalltag der Menschen. "Ihr Mut und ihre Unerschütterlichkeit in ihrem Glauben kann auch für uns in Deutschland eine Inspiration sein", erklärte der missio-Präsident.

Das sieht auch Erzbischof Schick so. Diese Gemeinschaften, die es in fast allen Pfarreien gibt, halten seiner Ansicht nach das christliche Leben in den Familien und Nachbarschaften lebendig, indem sie liturgische, katechetische und soziale Aufgaben übernehmen.

Christen sind Minderheit

Unter den rund 46 Millionen Einwohnern Nordostindiens leben laut Mitteilung etwa 7,8 Millionen Christen. Infolge einer starken missionarischen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts gehörten Christen mehrheitlich der indigenen Bevölkerung an. In einigen Bundesstaaten bekennen sich mehr als 90 Prozent der Bewohner zum Christentum.


Bambergs Erzbischof Schick  / © Nicolas Armer (dpa)
Bambergs Erzbischof Schick / © Nicolas Armer ( dpa )
Quelle:
KNA