Am Freitag erhöhte die Regierung weiter den Druck. Ein neuer Kabinettsbeschluss sieht nun vor, dass den Angehörigen des "Caudillo" 15 Tage Zeit bleiben, um einen geeigneten neuen Bestattungsort zu wählen.
Gefahr einer Pilgerstätte
Die Nachfahren hatten angekündigt, Francos (1892-1975) letzte Ruhestätte in eine Familiengruft der Madrider Almudena-Kathedrale verlegen zu wollen - allerdings nur, sofern es ihnen nicht gelingen sollte, die Umbettungspläne der Sozialisten auf rechtlichem Wege in Gänze zu verhindern.
Das Gotteshaus im Zentrum der Hauptstadt komme jedoch keinesfalls in Betracht, bekräftigte Justizministerin Dolores Delgado am Freitag. Zu groß sei die Gefahr, dass eine neue Pilgerstätte für Rechtsextreme und damit ein Sicherheitsrisiko entstehe.
In Spanien wird bereits seit Monaten heftig über die Umbettung gestritten, die nach dem Willen der Regierung längst hätte vollzogen sein sollen. Ende August hatte sie ein Dekret auf den Weg gebracht, um die notwendigen juristischen Voraussetzungen zu schaffen. Der spanische Kongress stimmte Mitte September zu.
Rechtliche Hürden
Zahlreiche rechtliche Hürden und erhebliche Widerstände in der spanischen Bevölkerung erschwerten bislang aber eine Verlegung des Grabes, das sich in der Sierra de Guadarrama nahe Madrid befindet.
Die dortige Gedenkstätte mit dem mehr als 150 Meter hohen freistehenden Steinkreuz und einer riesigen in den Fels gehauenen Kirche hatte Franco noch zu Lebzeiten errichten lassen.
Mit dem gewaltigen Monument wollte er die "für Gott und Spanien" Gefallenen des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren. In einer Gruft befinden sich die sterblichen Überreste Zehntausender Soldaten. Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute als Demütigung.