"Eine grundsätzliche Verbesserung der Lebenssituation von Armut betroffener Kinder braucht eine grundlegende Reform der Regelsatzberechnung unter Berücksichtigung der Prinzipien von Transparenz und Nachprüfbarkeit", betonte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann am Mittwoch in Berlin. Referenz müsse dabei ein gutes Aufwachsen und die Teilhabe aller Kinder sein.
Neuausrichtung der Förderung von Familien und Kindern
Bereits vor mehr als zwei Jahren habe der Bundesratsausschuss für Arbeit, Integration und Sozialpolitik grundlegende Kritik an der Berechnungsmethode der Regelsätze für Kinder und Jugendliche geübt, so das Hilfswerk. Demnach werden diese nicht wissenschaftlich belastbar ermittelt. "Dadurch wird armen Kindern das vom Bundesverfassungsgericht geforderte Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben in vielen Fällen vorenthalten. Damit muss endlich Schluss sein", so Hofmann.
Langfristig fordert das Kinderhilfswerk eine Neuausrichtung der Förderung von Familien und Kindern, insbesondere durch die Einführung einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung. Der bestehende Familienlastenausgleich solle abgelöst und das Existenzminimum von Kindern "unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Familie, der Familienform und dem bisherigen Unterstützungssystem" gewährleistet werden.