Das kritisierte der Rottenburg-Stuttgarter Sprecher der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Peter Niedergesäss am Freitag.
"Unverschämter Versuch"
Der KAB-Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann sprach vom "unverschämten Versuch" einer "sozialpolitisch gesichtslosen Partei", mit fremden Federn auf Wählerfang zu gehen. Konkret wendet sich die KAB gegen die AfD-Landtagsabgeordneten Christina Baum und Emil Sänze, die vor dem Landesparteitag in Heidenheim an diesem Wochenende ein sogenanntes Cappuccino-Modell in einer Broschüre präsentiert hatten.
In dem Papier heißt es "Gerechte Alterspension für alle - aus der AfD kommt die Lösung". Danach soll es eine bedingungslose Sockelpension geben, ergänzt durch eine Erwerbstätigenpension unter Berücksichtigung von Kindern und Ehrenamtsengagement sowie durch private Altersvorsorge.
Name und Struktur des AfD-Rentenmodells orientieren sich offenbar an der im April 2017 vorgestellten gleichnamigen Idee der KAB.
Cappuccino-Modell auch in den Niederlanden
Allerdings wird der Name Cappuccino-Modell auch für das niederländische Rentensystem verwendet. Dieser Vorschlag sieht ebenfalls drei Säulen vor: eine Grundrente, eine betriebliche Altersversorgung mit sogenannten Branchenpensionsfonds und die private Altersvorsorge etwa über Lebensversicherungen. Die KAB erklärte dazu, sie habe sich bei ihrem Modell an der Praxis in den Niederlanden und der Schweiz orientiert.