Kardinal Bea (1881-1968) habe entscheidenden Einfluss auf das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) gehabt: "Die Beziehungen zum Judentum, die Einheit der Christen, die Gewissens- und Religionsfreiheit sind einige der Hauptthemen, die noch heute extrem aktuell nachhallen", so Franziskus.
Wegbereiter des Dialogs zwischen Christen und Juden
Der Papst empfing die Teilnehmer einer Konferenz in Erinnerung an den Todestag des Kardinals (16. November 1968) vor gut 50 Jahren. Der aus der Nähe von Donaueschingen stammende Jesuit gilt als Wegbereiter des theologischen Dialogs zwischen Christen und Juden. Ab 1960 war er Leiter des "Sekretariats zur Förderung der Einheit der Christen"; dieses war auch auf sein Wirken hin gegründet worden. Später wurde daraus der "Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen".
Zusammenarbeit zwischen Priestern und Rabbinern
Dessen aktueller Leiter ist der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch. Koch war mit einer Delegation bei der Audienz vertreten. Mit Blick auf den heutigen Dialog zwischen Juden und Christen rief Franziskus zu Zusammenarbeit auch jenseits wissenschaftlicher Forschungen auf - unter den Zuhörern waren auch Delegationen des Päpstlichen Bibelinstituts sowie des Studienzentrums zum Christentum der hebräischen Universität von Jerusalem.
"Es wäre schön, wenn etwa Rabbiner und Priester einer Stadt und ihre Gemeinden im Dienst der leidenden Menschen zusammenarbeiten und Wege des Friedens und Dialogs mit allen fördern", sagte der Papst. Kardinal Bea könnte Impulse liefern für eine "erneuerte Freundschaft mit unseren jüdischen Geschwistern".