Angelus-Gebet von Papst Franziskus

Besitzgier ist "Werk des Satans"

Wer sich von den «Götzen des Geldes, des Erfolgs und der Macht» verführen lasse, könne schnell seine Würde verlieren, sagte Papst Franziskus bei seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Er berichtete, wie Jesus den Versuchungen Satans widerstehen konnte.

Papst Franziskus beim Angelus-Gebet / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus beim Angelus-Gebet / © Gregorio Borgia ( dpa )

Papst Franziskus hat Besitzgier und Ruhmsucht als "Werke des Satans" verurteilt. Es entspreche der "heimtückischen Logik des Teufels", bei natürlichen und legitimen Bedürfnissen des Menschen anzusetzen, um ihn glauben zu lassen, dass ohne Gott alles möglich sei, so der Papst beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Wer sich von den "Götzen des Geldes, des Erfolgs und der Macht" korrumpieren lasse, könne jede Würde verlieren, sagte Franziskus. Anlass der Äußerungen war der Beginn der Fastenzeit, bei dem in der katholischen Kirche an drei Versuchungen Jesu in der Wüste erinnert wird.

Drei Versuchungen

Zuerst sei da der "Weg der Begier nach Besitz". Zunächst sei es ja legitim, sich ernähren zu wollen, Erfüllung zu finden und glücklich sein zu wollen, der Versucher rede aber in, dass das alles ohne oder sogar gegen Gott möglich sei. Die Antwort Jesu, dass der Mensch nicht nur vom Brot allein lebe, sei Erinnerung an den Weg des auserwählten Volkes durch die Wüste und an das volle Vertrauen in die Vorsehung des Vaters.

Die zweite Versuchung drehe sich um die Herrlichkeit des Menschen. "Man kann jede persönliche Würde verlieren, man lässt sich von den Götzen von Geld, Erfolg und Macht korrumpieren, um zur eigenen Selbstbestätigung zu gelangen. Und du genießt den Rausch einer leeren Freude, die bald vergeht." Nicht vor sich selbst, sondern nur vor Gott dem Herrn solle man sich niederwerfen, sei deshalb die konsequente Antwort Jesu.

Die "dritte Versuchung: Gott zu deinem eigenen Nutzen zu instrumentalisieren." Eine subtile Versuchung, Gott auf seine Seite ziehen zu wollen und ihn um eine scheinbare Gnade zu bitten, "die in Wirklichkeit dazu dienen, unseren Stolz zu befriedigen." Jesu Ablehnung fuße in der Entscheidung Jesu, demütig und zuversichtlich zu bleiben und Gott nicht auf die Probe zu stellen.

Kein Dialog mit dem Teufel

Franziskus verwies darauf, dass nach der Erzählung der Evangelien Jesus den Angeboten des Satans jeweils nur ein Bibelzitat entgegenhält. "Mit dem Teufel spricht man nicht", so der Papst.

Als "wahrscheinlich subtilste Versuchung" bezeichnete Franziskus, "Gott auf unsere Seite ziehen zu wollen". Das geschehe, wenn man Gnaden erbitte, "die in Wirklichkeit nur unseren Stolz befriedigen sollen". Stärkstes Mittel gegen Versuchungen sei die Erinnerung daran, von Gott geliebt zu sein, sagte der Papst.


Quelle:
KNA , VN