Rund 67 Prozent der Mitarbeiter in deutschen Bistumsverwaltungen sind einer Studie zufolge mit ihrer Arbeit zufrieden. Gut 72 Prozent fühlen sich ihrem Dienstgeber demnach verbunden.
Zu diesem Ergebnis kommt die am Donnerstag vorgestellte Studie des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Mit ihr wurde im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz die Zufriedenheit kirchlicher Mitarbeiter in den Ordinariaten erforscht.
Handlungsbedarf bei Betreuungsmöglichkeiten
Den größten Handlungsbedarf zeigt die Bestandsaufnahme den Angaben zufolge bei Betreuungsmöglichkeiten für pflegebedürftige Angehörige und Kinder. Das für die Beschäftigten bedeutendste Handlungsfeld ist demnach die flexible Gestaltung von Arbeitszeiten.
Das ZFG befragte rund 4.000 Mitarbeiter in 24 Bistumsverwaltungen. Die Studie war zweigeteilt. In einem ersten Schritt wurden im Jahr 2015 Führungskräfte zu ihrem aktuellen familienbezogenen Angebot für Mitarbeiter befragt (Bestandsanalyse).
Dabei machten Vertreter aller Diözesen außer Passau, Erfurt und Magdeburg mit. In einem zweiten Schritt wurden 2017 auch die weiteren Büromitarbeiter um ihre Meinung zu Erwartungen an familienfreundliche Leistungen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gebeten (Bedarfsanalyse). Dabei waren 22 Bistümer dabei; es fehlten Passau, Limburg, Speyer, Görlitz und Mainz.
Thema Pflegebedürftigkeit für Kirche als Arbeitgeber immer wichtiger
Von den 3.191 Menschen, die sich bei der Befragung zum Thema Pflege äußerten, unterstützen 21,5 Prozent einen pflegebedürftigen Angehörigen - Tendenz steigend. Der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, sagte dazu, der demografische Wandel werde das Thema Pflegebedürftigkeit auch für die Kirche als Arbeitgeber noch wichtiger machen.
"Entsprechend könnte dies ein Handlungsfeld sein, dem künftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte", so Koch. "Familie ist ein wesentlicher Lebensbereich, sie ist ganz, ganz wichtig für uns. Für uns geht Familienpolitik auch vor Wirtschaftspolitik."