In dem Papier, das kommende Woche in Berlin vorgestellt wird, gehe es darum, den freiheitlich-demokratischen Verfassungsstaat zu stützen, teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mit.
Die Stellungnahme trägt den Titel "Vertrauen in die Demokratie stärken". Vonseiten der Bischofskonferenz war Sozialbischof Franz-Josef Overbeck maßgeblich beteiligt. Beim Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) lag die Federführung bei dem Münchner Theologen Reiner Anselm, dem Vorsitzenden der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD.
Nicht an die Strategien des Machterhalts orientieren
Zuletzt hatten die beiden Kirchen im November 2006 ein "Gemeinsames Wort" zum Thema Demokratie vorgelegt. Unter der Überschrift "Demokratie braucht Tugenden" mahnten sie die Politik dazu, sich bei anstehenden Reformen am Gemeinwohl zu orientieren und nicht nur Strategien des Machterhalts im Blick zu haben. Andernfalls würden demokratische Institutionen entleert.
Als größte Herausforderungen nannten die Kirchen seinerzeit Arbeitslosigkeit und die demografische Entwicklung. In dem knapp 50-seitigen Dokument drängten sie auch auf eine Stärkung der Familien, forderten die Bürger zu mehr Engagement auf und äußerten sich kritisch zur Rolle der Medien.
1997 hatten die Kirchen zudem ein vielbeachtetes gemeinsames Sozialwort veröffentlicht unter dem Titel "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit". 2014 folgte dann ein zweites Sozialwort als "ökumenische Sozialinitiative" unter dem Motto "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft".