"Seit einigen Jahren hat sich die sicherheitspolitische Lage in der Welt und für Europa verschlechtert", heißt es in einem Beschluss, den die Hauptversammlung des Bundes des Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am Samstag auf Burg Rothenfels bei Würzburg verabschiedete. Die Politik der mächtigen Staaten werde zunehmend egozentrischer, nationalistischer und konfrontativer, es bestehe die Gefahr eines neuen Wettrüstens.
Thomas Andonie: Sitz im UN-Sicherheitsrat
In dieser Situation müsse sich die EU als "Friedensakteurin" auf globaler Ebene einbringen, forderten die mehr als 100 Delegierten aus ganz Deutschland. "Die Europäische Union muss sich zu einer Macht für nachhaltige Friedenspolitik entwickeln", erläuterte der BDKJ-Bundesvorsitzender Thomas Andonie. "Dazu muss ein ständiger Sitz der Europäischen Union im UN-Sicherheitsrat angestrebt werden." Die Jugendverbände fordern zudem, Waffenexporte aus der EU an Drittstaaten zu verbieten.
An die Bundesregierung appellierte der BDKJ, die Haushaltsmittel anders zu gewichten. "Die Ausgaben zur Friedensförderung müssen stets höher veranschlagt sein als die für die Rüstung", sagte Andonie.
Weiteres Thema: Missbrauch und sexualisierte Gewalt
"Denn Frieden ist mehr wert." Teil der Friedensförderung könnten auch Austauschprogramme für Jugendliche und junge Erwachsene sein. Die BDKJ-Hauptversammlung berät noch bis Sonntag über Zukunftsfragen in Kirche und Gesellschaft. Über das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche wollten die jungen Katholiken am Samstagnachmittag mit dem Sprecher der Missbrauchsopfer-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, und der Autorin Doris Reisinger diskutieren.
Der BDKJ ist der Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen. Die Hauptversammlung mit rund 100 Delegierten ist das höchste demokratische Gremium des Verbands und vertritt den Angaben zufolge rund 660.000 junge Katholiken in ganz Deutschland.