Es gehe um ein religiöses Totengedenken, sagte der für Auslandskroaten zuständige Bischofsvikar Tomislav Markic im kroatischen katholischen Radio HKR. Alle, die die Gedenkveranstaltung für die Opfer von Kriegsverbrechen unterstützten, sollten am Samstag "würdevoll und von Gebet erfüllt" den getöteten Opfer die Ehre erweisen, appellierte er.
Ähnlich äußerte sich auch der Bischof von Varazdin, Josip Mrzljak, bei der Pressekonferenz zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Kroatischen Bischofskonferenz am Donnerstag in Zagreb. Die Bischöfe wollten, dass die Feier einen religiösen Charakter habe. Bleiburg sei "der Beginn der Erinnerung", betonte er.
Nachdem die Diözese Gurk-Klagenfurt eine Bischofsmesse bei dem Treffen untersagt hat, wird der kroatische Caritasdirektor Fabijan Svalina den Gottesdienst leiten. Die Messe auf privatem Grundstück setzt nur bei Mitwirkung eines Bischofs die Zustimmung der Diözese Gurk als zuständiger Ortskirche voraus. Nach der Messe wird Idriz Efendi Besic namens der islamischen Gemeinschaft in Kroatien ein Gebet für die muslimischen Opfer sprechen.
Streit um die ganze Veranstaltung
Um die gesamte Veranstaltung, zu der auch ein Gebet am Friedhof Unterloibach und eine Kranzniederlegung gehören, gibt es Streit, weil in den vergangenen Jahren vermehrt Teilnehmer die Veranstaltung nutzten, um das mit Hitlerdeutschland verbündete kroatische Ustascha-Regime zu feiern. Im Vorjahr hatte die Diözese Gurk strenge Auflagen für die Feier erteilt, dennoch kam es zu mehreren Anzeigen und Verurteilungen nach dem Verbotsgesetz. In diesem Jahr gilt außerdem erstmals ein Verbot für Ustascha-Symbole.
Die kroatische Regierung entsendet am Samstag Verwaltungsminister Lovro Kuscevic und Kriegsveteranenminister Tomo Medved nach Bleiburg.
Der kroatische Parlamentspräsident Gordan Jandrokovic legte bereits am Donnerstag einen Kranz beim Mahnmal am Loibacher Feld nieder. Er forderte dazu auf, die Opfer in Würde zu ehren und das Weiterbestehen der Feier nicht zu gefährden. Die österreichischen Regeln und Gesetze müssten eingehalten werden. Er selbst "lehne jegliche Politisierung an diesem Ort ab", betonte Jandrokovic in Bleiburg.
Nach Kärnten geflohen
Im Frühjahr 1945 waren Hunderttausende Kroaten und Slowenen vor der kommunistischen jugoslawischen Volksbefreiungsarmee nach Kärnten geflohen und wollten sich auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg unter den Schutz der Briten stellen. Unter den Flüchtlingen waren zahlreiche Mitglieder der kroatischen Ustascha-Miliz und der slowenischen Landwehr, die mit den Nationalsozialisten kollaboriert hatten, aber auch einfache Soldaten und Zivilisten. Die Briten verweigerten eine Aufnahme und ließen die Flüchtlinge wieder zurück nach Jugoslawien bringen. Dabei wurden unterschiedlichen Schätzungen zufolge bis zu 100.000 Menschen von den kommunistischen Machthabern getötet.
Das Gedenken an die Opfer von Verbrechen der jugoslawischen Kommunisten, die bereits nach Kriegsende 1945 begangen wurden, findet seit 1953 jeweils im Mai am Loibacher Feld statt. Regelmäßig nehmen daran zwischen 10.000 bis 20.000 Menschen größtenteils aus Kroatien und Bosnien-Herzegowina teil.