Der Entscheidung seien zahlreiche Gespräche und eine ausführliche Analyse der Gedenkfeier 2018 vorausgegangen, hieß es.
Politisch instrumentalisiert
Das Bistum Gurk, zu dem Bleiburg gehört, hatte sich im vergangenen Jahr "mit Nachdruck und Entschiedenheit von allen rechtsextremen und faschistischen Kundgebungen im Umfeld des Totengedenkens" distanziert, gestattete aber gleichwohl die Feier des Gottesdienstes unter der Auflage, auf politische Reden, das Tragen von Uniformen und den Verkauf von Alkohol zu verzichten.
Nun habe man festgestellt, dass die Vorgaben "zum überwiegenden Teil nicht eingehalten wurden", so die Diözese. Die heilige Messe am Bleiburger Feld sei "Teil einer Veranstaltung, die politisch instrumentalisiert und Teil eines politisch-nationalen Rituals ist, das einer selektiven Wahrnehmung und Deutung von Geschichte dient". Dies schade dem Ansehen der katholischen Kirche.
Gedenken findet seit den 1950er Jahren statt
Im Frühjahr 1945 waren Zehntausende Kroaten und Slowenen vor der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee nach Kärnten geflohen und wollten sich auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg unter den Schutz der Briten stellen. Unter den Flüchtlingen waren zahlreiche Mitglieder der kroatischen Ustascha-Miliz und der slowenischen Landwehr, die mit den Nationalsozialisten kollaboriert hatten, aber auch einfache Soldaten und Zivilisten.
Die Briten verweigerten eine Aufnahme und ließen die Flüchtlinge wieder zurück nach Jugoslawien bringen. Dabei wurden unterschiedlichen Schätzungen zufolge bis zu 100.000 Menschen getötet.
Das Gedenken findet bereits seit den 1950er Jahren statt, allerdings gibt es immer wieder Kritik an nationalistischen und extremistischen Umtrieben. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands spricht vom "größten Faschistentreffen in Europa", bei dem von den Teilnehmern immer wieder offen NS-Symbole sowie Ustascha-Devotionalien und -Fahnen getragen würden.