In der Zeitung "Heute" schreibt er weiter: "Dem Bundespräsidenten gilt für seine vorbildliche Umsicht unser aller Dank. Wir dürfen wieder hoffen!" Nach dem "verstörenden" Strache-Video aus Ibiza sei die politische Landschaft Österreichs kräftig erschüttert worden, so der Kardinal weiter.
"Die klugen und ruhigen Ermahnungen unseres Herrn Bundespräsidenten haben die politisch Verantwortlichen dazu aufgerufen, in dieser Krise das Gemeinsame, das Gemeinwohl, über das Trennende zu stellen."
Junge Klimaaktivisten sind wohltuender Kontrast
Doch Alexander van der Bellens Worte seinen kaum verhallt gewesen, "als ein politisches Gerangel begann, das für die nächsten Monate nicht Gutes erwarten ließ".
Zugleich weist Schönborn auf den Wiener Klimagipfel mit Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger in dieser Woche hin. Thunberg habe innerhalb weniger Monate Millionen von Kindern und Jugendlichen zum Kampf gegen den Klimawandel motiviert.
"Was für ein Kontrast: Dort das Gerangel im Parlament, hier die Stimme der jungen Generation, die genug hat von den Machtspielen der Parteien, weil sie weiß: nur gemeinsam können wir den großen Herausforderungen begegnen."
Sebastian Kurz per Misstrauensvotum gestürzt
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und sein gesamtes Kabinett sind von der Opposition mit einem Misstrauensvotum gestürzt worden. Es war das erste erfolgreiche Misstrauensvotum in der österreichischen Geschichte.
Dem Misstrauensvotum vorangegangen war ein öffentlich gewordenes zwei Jahre altes Video, das den FPÖ-Politiker und späteren Vizekanzler Strache im Gespräch mit einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte zeigt. Das Video zeige Straches Bereitschaft zu Korruption und massive politische Einflussnahme auf österreichische Medien vor der Wahl.
Nach Veröffentlichung des heimlich per Videokamera in einer Villa auf der Ferieninsel Ibiza aufgezeichneten Gesprächs trat Strache von allen Ämtern zurück. Die Koalitionsregierung der konservativen ÖVP von Bundeskanzler Sebastian Kurz und der rechten FPÖ brach über den Skandal auseinander. Für September sind nun Neuwahlen angesetzt.