Dies sind stetiger Einsatz für das Gemeinwohl und gelebte Nächstenliebe. "Das Gesetz darf immer nur im Dienst der Menschheit stehen!", so Parolin. Er mahnte die Diplomaten zudem zu Bescheidenheit. Sie sollten sich immer erinnern, dass "eine päpstliche Vertretung keinen eigenen Glanz hat", sondern stets den Glanz Christi widerspiegeln müsse.
Gesetz der Liebe oberstes Gebot
Oberstes Gebot sei das Gesetz der Liebe: "Nichts und niemand kann uns verbieten zu lieben", so der Kardinalstaatssekretär am Vormittag in einer Messe im Petersdom, mit der das Diplomatentreffen begann. Diese Liebe müsse Christus und seiner Kirche gelten wie auch den Menschen und Völkern, zu denen die Botschafter entsandt seien - "besonders den Armen", fügte Parolin gemäß dem vom Vatikan verbreiteten Predigtmanuskript hinzu.
Papst Franziskus hat die 103 Diplomaten - 98 Nuntien und fünf ständige Beobachter - bis Samstag in den Vatikan einberufen. Ähnliche Treffen gab es bereits 2016 und 2013. Am Donnerstag empfängt Franziskus die Teilnehmer in Audienz; dabei ist auch eine Rede des Kirchenoberhaupts an seine Diplomaten geplant.
Auf dem Programm stehen Begegnungen mit der Spitze des vatikanischen Staatssekretariats, Leitern anderer vatikanischer Behörden sowie mit in Rom ansässigen Botschaftern beim Heiligen Stuhl. Geplant sind zudem Seminare zu kirchlichen Themen, internationaler Zusammenarbeit und interreligiösem Dialog sowie Arbeitssitzungen in nach Kontinenten aufgeteilten Gruppen.
Morgenmesse mit dem Papst
Am Samstag feiert Papst Franziskus die Morgenmesse in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta mit den Teilnehmern. Zum Ende der Versammlung will das Kirchenoberhaupt mit den Diplomaten im vatikanischen Gästehaus Santa Marta zu Mittag essen.
Der Heilige Stuhl hat als Leitungsorgan der katholischen Kirche den Status eines Völkerrechtssubjektes. Als solches unterhält er gegenwärtig zu 183 Staaten diplomatische Beziehungen.