Bischöfe aus Kolumbien und Ecuador haben die Ankündigung der kolumbianischen Regierung zum Einsatz des Pflanzengifts Glyphosat zur Bekämpfung des Drogenanbaus verurteilt. Ein solcher Einsatz habe negative Konsequenzen für das menschliche Leben und für die Umwelt, hieß es in einer am Wochenende verbreiteten Erklärung der Bistümer Ipiales, Pasto, Tumaco und Mocoa Sibundoy aus Kolumbien sowie Tulcan, Ibarra, Sucumbios und Esmeraldas in Ecuador, deren Gebiete an die Anbauflächen im Nachbarland angrenzt.
Zuvor hatte Kolumbiens Verteidigungsminister, Guillermo Botero nach einem Treffen mit dem Nationalen Anti-Drogen-Rat angekündigt, den Glyphosat-Einsatz im kommenden Monat wieder aufzunehmen. Die Vorgängerregierung von Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos (2010 bis 2018) hatte aus Umweltschutzgründen im Mai 2015 den Einsatz von Glyphosat gestoppt.
Nachhaltige Lösungen gefordert
Die Bischöfe forderten die kolumbianische Regierung des konservativen Präsidenten auf, stattdessen nachhaltigere Lösungen zur Bekämpfung des Drogenanbaus anzubieten. Die Präsenz der Koka-Pflanzen sei in vielen Fällen eine Konsequenz der Vernachlässigung der Regionen und damit der fehlenden Perspektiven.
Der Einsatz des Pflanzengifts Glyphosat ist umstritten. Während Umweltschützer davon ausgehen, Glyphosat sei krebserregend und umweltschädlich, halten Befürworter dagegen, wissenschaftliche Studien hätten die Unbedenklichkeit des Mittels bestätigt.