Seit Mauerbau stillstehende Kirchturmuhr soll wieder schlagen

Lange stehen geblieben

Nach langem Stillstand soll die Turmuhr aus der alten Versöhnungskirche am Mauerstreifen an der Bernauer Straße in Berlin-Wedding wieder schlagen. Das Uhrwerk wurde 1961 bei der Grenzschließung eingemauert und steht seitdem still.

Versöhnungskapelle an der Bernauer Straße in Berlin / © Wolfgang Radtke (KNA)
Versöhnungskapelle an der Bernauer Straße in Berlin / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin-Mitte wird sie am 28. August feierlich wieder in Betrieb genommen, wie die Diakonie am Mittwoch in Berlin ankündigte. Seit Kirche und Turm mit der Grenzschließung am 13. August 1961 eingemauert worden waren, stand das Uhrwerk, das nicht mehr aufgezogen werden konnte, still.

Versöhnungskirche stand 24 Jahre lang leer

Dem damaligen Uhrenwart Jörg Hildebrandt gelang es, die Zeiger der Uhr in einer Protestaktion am 26. Oktober 1961 auf "Fünf vor Zwölf" zu stellen. Im Foyer des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung soll sie nun als "besonderes Symbol für Versöhnung und Hoffnung" zu sehen sein, wie es hieß.

Die evangelische Versöhnungskirche, die am 28. August 1894 eingeweiht wurde und zwei Weltkriege überstand, befand sich nach der Teilung Berlins im sowjetischen Sektor. Ab August 1961 stand sie im Grenzgebiet der DDR. 24 Jahre lang stand sie leer und verfiel, bis Kirchenschiff und Turm 1985 gesprengt wurden. Die Turmuhr wurde vorher ausgebaut und eingelagert.


Quelle:
KNA