"Greta Thunberg und die hunderttausenden Mitglieder der Bewegung Fridays for Future warnen uns mit entschlossenem, beharrlichem Einsatz Woche für Woche vor der existenziellen Bedrohung, welche die Klimakrise für Millionen von Menschen darstellt, sagte der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus Beeko, anlässlich der Verleihung.
Überreicht wurde der Preis am Montagabend in Washington durch den Internationalen Amnesty-Generalsekretär Kumi Naidoo. Die Auszeichnung sei für "all die furchtlosen Jugendlichen, die für ihre Zukunft kämpfen", sagte die 16-jährige Greta.
Viele wetterbedingte Katastrophen auf Klimakrise zurückzuführen
"Für Amnesty ist der Einsatz für den Klimaschutz eng mit dem Kampf für den Menschenrechtsschutz verbunden", so Beeko weiter. "Jedes Jahr werden hunderte Menschenrechtler getötet, viele von ihnen sind Land- und Umweltaktivisten. Bereits heute fehlt Millionen von Menschen aufgrund von Umweltverschmutzung und Versalzung der Zugang zu sauberem Trinkwasser, andere verlieren ihr Zuhause durch Überschwemmungen."
Weltweit gebe es jährlich 26,4 Millionen Binnenvertriebene aufgrund von wetterbedingten Katastrophen, die auf die Klimakrise zurückzuführen seien. "Die Klimakrise bedroht ganz konkret die Rechte auf Leben, Gesundheit, Nahrung, sauberes Wasser oder eine angemessene Unterkunft. Fridays For Future übernimmt eine wichtige Rolle im Einsatz gegen Menschenrechtsverletzungen und damit für unser aller Lebensgrundlage", betonte Beeko.
Entstehung einer internationalen Protestbewegung
Die Schwedin Greta Thunberg protestiert seit August 2018 für Klimaschutz. Aus ihrem Schulstreik ist eine internationale Protestbewegung geworden. An den Kundgebungen beteiligen sich regelmäßig Hunderttausende Anhänger.
Mit ihrer höchsten Auszeichnung, dem sogenannten Ambassador of Conscience Award ("Botschafter des Gewissens"), ehrt Amnesty Künstler und andere Persönlichkeiten, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen.
Erster Preisträger 2003 war der tschechische Bürgerrechtler Vaclav Havel. Die Würdigung ging auch an den südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai und der chinesische Künstler Ai Weiwei.