Das berichtete der katholische Jugendbischof am Dienstag in Fulda in einem Abendimpuls für das Portal katholisch.de: "Ich bin der Überzeugung, dass beides zusammengehört." Auch Papst Benedikt XVI. habe von der "Ökologie des Menschen" gesprochen.
"Ich unterstütze beide Anliegen"
"Politisch gehen die beiden offensichtlich nicht immer so ganz zusammen", ergänzte Oster: "Ich glaube aber, für uns als Christen gehören beide zusammen. Deswegen unterstütze ich beide Anliegen und wünsche mir, dass viele Christinnen und Christen auch beide Anliegen teilen."
Oster hatte sich am Freitag an einer Demonstration von "Fridays for Future" in Passau beteiligt und erklärt, er fühle sich den Anliegen der jungen Menschen verbunden.
Als gläubiger Mensch wisse er um die Schöpfungsverantwortung, bei der die Kirche und auch sein Bistum nicht untätig seien.
Zustimmung und Ablehnung geerntet
Für die Teilnahme an der Demo erntete er Zustimmung, aber auch Ablehnung. Ein Kritiker meinte, Oster sei einem "manipulativen Ökofaschismus" verfallen.
Der Passauer Kreisvorsitzende der Jungen Union, Stefan Meyer, sagte laut einem Medienbericht, ein Bischof habe sich aus der Politik herauszuhalten.
Stattdessen habe sich Oster an die Spitze einer Bewegung gesetzt, die mittlerweile von linken und grünen Parteien politisch instrumentalisiert worden sei. Das mache die Beteiligung des Bischofs "ungeheuerlich".
"Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit"
Beim "Marsch für das Leben" am Samstag in Berlin hatte Oster mahnende Worte an linke und rechte politische Strömungen gerichtet: Von linker Seite werde zurecht betont, dass es gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, etwa gegen Flüchtlinge oder Homosexuelle, nicht geben dürfe.
"Die am tödlichsten bedrohte Gruppe von Menschen in unserer Gesellschaft sind heute aber die ungeborenen Kinder mit Behinderung. Wo bleibt der Protest gegen diese furchtbare gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?"
Zugleich warnte er die politische Rechte, den Marsch zu instrumentalisieren. Wer für den Schutz des Lebens von Anfang bis zum Ende sei, müsse "konsequent auch für den Schutz der anderen Marginalisierten sein, zum Beispiel der Armen, der Menschen auf der Flucht, der Menschen, die im Mittelmeer zu ertrinken drohen".