Moderator Harald Schmidt betet regelmäßig

Lieblingsgebet "Vater unser"

Entertainer Harald Schmidt zieht sich zum Beten gern in leere Kirchen zurück. Nach einer sehr religiös geprägten Kindheit habe er nie den Bezug zur Kirche verloren, er besuche heute wie damals regelmäßig den Gottesdienst.

Harald Schmidt an Fronleichnam / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Harald Schmidt an Fronleichnam / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Das sagte 62-jährige Katholik dem "Mannheimer Morgen". Sein Lieblingsgebet sei das "Vater unser". Trotz aller Vorbehalte, die er gegen die Amtskirche habe, sei die Kirche in seinem Leben eine Konstante.

Selbstzerlegung

Doch macht sich der Entertainer auch Sorgen um die katholische Kirche. "Die Kirche zerlegt sich sehr solide selbst", sagte er mit Blick auf den Umgang mit dem Missbrauchsskandal. "Das merkt man ja auch an Leuten, die in der Wolle gefärbte Katholiken sind. Die sagen: Das geht zu weit, da gibt's keine Entschuldigung."

"In meiner Wahrnehmung wird das von der Bischofskonferenz desaströs angegangen", sagte Schmidt. "Ich verstehe nicht, warum." Man könne als Kirche nicht sagen: "Wir gehören nicht zum Rechtsstaat, entschuldigen uns aber, schämen uns und singen 'Maria, meine Königin'!" Der Effekt sei, "dass die Kirchen leer sind", so der Entertainer.

Interessiert an Papst Benedikt XVI.

Von allen möglichen Persönlichkeiten würde Schmidt nach eigener Aussage gern den emeritierten Papst Benedikt XVI. in seiner Bibliothek in den Vatikanischen Gärten kennenlernen. "Ich würde ihn einfach reden lassen. Was er liest, wie er seinen Tag verbringt, was er schreibt – das würde mich echt mal interessieren."

Harald Schmidt kommt am 6. Oktober in die Mannheimer Jesuitenkirche und tritt mit dem Jesuitenpater Werner Holter in einen Predigt-Dialog. Darin wollen demnach die beiden Katholiken, die sich aus Köln kennen, eine Marketing-Strategie für die Kirche entwerfen.


Quelle:
KNA