Dies teilte die EKD nach der Ratssitzung in Hannover mit. Die laufende Ratsperiode geht bis ins Jahr 2021. Staffa ist seit 2013 Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche an der Evangelischen Akademie zu Berlin. Zu den Aufgaben des Beauftragten gehört nach EKD-Angaben die Unterstützung der Kirchenleitungen bei ihren Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus.
"Nicht erst der zutiefst beschämende Anschlag von Halle hat das bedrohliche Ausmaß antisemitischer Gewaltbereitschaft gezeigt", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus sei nicht allein Aufgabe des Staates, sondern jedes einzelnen Bürgers und in besonderer Weise auch der Kirchen. "Antisemitismus widerspricht allem, wofür das Christentum steht."
Unverrückbar an der Seite jüdischer Schwestern und Brüder
Die Einrichtung der Beauftragung bringe zum Ausdruck, dass die evangelische Kirche unverrückbar an der Seite ihrer jüdischen Schwestern und Brüder stehe. "Christlicher Glaube und Judenfeindschaft schließen einander aus", betonte Bedford-Strohm. Die Beauftragung mache aber auch deutlich, dass die evangelische Kirche nicht zuletzt aus der Verantwortung für eigenes jahrhundertelanges Versagen jeder Form von Judenfeindschaft und Verachtung wachsam gegenübertreten werde.
Der aus Essen stammende promovierte Theologe Staffa war von 1999 bis 2012 Geschäftsführer der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Der 60-Jährige gehört dem Sprecherrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus sowie dem Kuratorium des Instituts Kirche und Judentum in Berlin an und ist christlicher Vorsitzender der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag.