Nach den Ausschreitungen mit mindestens zehn Toten in Chile hat die katholische Kirche in dem südamerikanischen Land alle Konfliktparteien zum Dialog aufgerufen. Die traumatischen und schmerzhaften Vorfälle seien ein Aufruf, eine Kultur des Verständnisses zu schaffen, hieß es in einer Mitteilung der chilenischen Bischöfe vom vergangenen Wochenende.
Bekämpfung prekärer Lebensverhältnisse
Im Zentrum der Gespräche müssten Themen wie die Arbeitsmarktpolitik, das Gesundheitswesen, die Sicherheit, Bildung, Wohnungspolitik, Renten, Armutsbekämpfung und die humanitären Herausforderungen der Migration stehen, hieß es.
Die Proteste hatten sich an einer Erhöhung der Preise für den Nahverkehr entzündet, die Chiles Präsident Sebastián Piñera inzwischen wieder zurückgenommen hat. Die chilenische Bevölkerung beklagt darüber hinaus prekäre Lebensverhältnisse, hohe Preise und niedrige Löhne. Piñera sprach am Sonntag von Krieg; in Chiles Hauptstadt patrouillierte das Militär. Nach Bränden und Plünderungen rief die Regierung in der Hauptstadt und weiteren Städten den Notstand aus und verhängte Ausgangssperren.