Man halte es "derzeit für nicht angezeigt, gegen den Einsatz von Herrn M. vorzugehen", erklärte das Bistum am Montag auf Anfrage. Die "Freie Presse" hatte am Wochenende berichtet, dass sich ein knappes Dutzend Eltern in einem Brief an das Bistum gewandt habe, weil sie den Mann, der für die AfD im Stadtrat Auerbach sitzt, als Religionslehrer für nicht tragbar halten.
Rechtliche Schritte eingelegt
Unter anderem verweisen die Eltern auf die Facebook-Seite des Mannes, wo er als "lesenswert" ein Interview empfiehlt, in dem der Vize-Vorsitzende der AfD Sachsen, Maximilian Krah, die Flüchtlingspolitik von Papst Franziskus scharf kritisiert und sagt, dass er "den aktuellen Papst für eine absolute Katastrophe und bestenfalls post-katholisch halte...Ich kann jeden Katholiken nur davor warnen, diesen Papst allzu ernst zu nehmen."
Hinsichtlich des weiteren Vorwurfs, der Pädagoge solle im Frühjahr im Informatikunterricht Schüler dabei unterstützt haben, ein Spiel zu programmieren, bei dem ein Flugzeug in eine Moschee gesteuert wird, verwies das Bistum darauf, dass der Beschuldigte nach eigenen Angaben derzeit dagegen rechtlich vorgehe und noch keine "belastende gerichtliche Entscheidung vorliege". Die "Freie Presse" hatte über diese Anschuldigung gegen M. im März berichtet.
Weiterhin aufmerksame Beobachtung
Seit August wird der Mann als katholischer Religionslehrer für die Klassenstufen 8 bis 10 in Auerbach und Falkenstein eingesetzt und hat zuvor laut Bistum von sich aus auf seine Zugehörigkeit zur AfD hingewiesen. Das Bistum räumte ein, ob es den AfD-Politiker als Religionslehrer für "tragbar" halte, könne "zum jetzigen Zeitpunkt gerade nicht abschließend erklärt werden". Der örtliche Pfarrer habe in Absprache mit dem Bistum inzwischen mit dem Lehrer und den betroffenen Eltern der katholischen Religionsschülerinnen und -schüler gesprochen. Dabei sei vereinbart worden, "man werde aufmerksam beobachten, inwieweit er den hohen ethischen Anforderungen, die diese Lehrtätigkeit erfordert, gerecht werde".