Österreicher steht zu Diebstahl von Indigenenfiguren in Rom

Aufstellung von "Kultbildern" verstoße gegen Erstes Gebot

Sind indigene Holzfiguren "Götzenbilder", die nicht in einer Kirche stehen dürfen? Dieser Ansicht ist der Österreicher, der die Figuren während der Amazonas-Synode aus einer Kirche entfernt hat. Der Papst bat indess um Verzeihung.

Eine Indigene aus dem Amazonasgebiet mit einer Fruchtbarkeits-Statue / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Eine Indigene aus dem Amazonasgebiet mit einer Fruchtbarkeits-Statue / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Ein Österreicher hat sich zum Diebstahl indigener Holzfiguren aus einer Kirche in Rom während der Amazonas-Synode bekannt. Er habe die Figuren vor zwei Wochen in den Tiber geworfen, sagte der Wiener Student Alexander Tschugguel in einem am heutigen Montag veröffentlichten Video. Mit der Aufstellung der "Kultbilder" in der unweit des Vatikan gelegenen Kirche Santa Maria in Traspontina sei aus seiner Sicht gegen das Erste Gebot verstoßen worden ("Du sollst keine anderen Götter neben mir haben"), so der Aktivist. Er habe die Figuren aus der Kirche entfernen wollen, um zu zeigen, dass es Laien gebe, die derartige Dinge nicht länger akzeptierten.

"Heidnische" Figuren in Fluss geworfen

Tschugguel ist in Österreich und Deutschland in der Lebensschutzbewegungen aktiv. Auf einschlägigen konservativen Websites wurde er als "intelligenter" und "charakterstarker"  "Pfundskerl" gelobt, der den Mut gehabt habe, die "heidnischen" Figuren in den Fluss zu werfen.

Die Aktion des Österreichers hatte bei der Amazonas-Synode im Vatikan international für Aufsehen gesorgt. In den Sozialen Medien waren die indigenen Bildnisse zuvor unter anderem als "Götzenbilder" bezeichnet worden. Papst Franziskus bat all jene um Verzeihung, die sich durch den Diebstahl verletzt fühlten. Die Darstellungen seien Teil einer Randveranstaltung der Synode und "ohne götzendienerische Absicht" in der Kirche ausgestellt gewesen, so der Papst.


Quelle:
KNA
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