Größte Altstadt-Kirmes Europas in Soest

Wie mischt die Kirche da mit?

Sie gilt als größte Altstadt-Kirmes Europas: Die Soester Allerheiligenkirmes zieht auch in diesem Jahr wieder rund 400 Schausteller und bis zu einer Million Besucher an. Wie mischt die katholische Kirche in diesem Trubel mit?

Karussels auf einer Kirmes / © Marcel Kusch (dpa)
Karussels auf einer Kirmes / © Marcel Kusch ( dpa )

DOMRADIO.DE: Die Ursprünge der Soester-Kirmes reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Möglicherweise ist sie sogar noch älter. Was macht diese Allerheiligenkirmes in Soest so besonders?

Propst Dietmar Röttger (Soest): Das Besondere ist, dass sie sich in der Altstadt zwischen Fachwerkhäusern und den romanischen Kirchen mit all ihren großen Fahrgeschäften ausbreitet. Zum Beispiel steht neben der alten Petri-Kirche und dem Dom das große Riesenrad, von dem man einen hervorragenden Überblick hat. Das ist schon ganz toll.

DOMRADIO.DE: Welche Bedeutung hat die Kirmes für die Kirchen in der Stadt und der Umgebung?

Röttger: Die Kirchen sind einfach mittendrin und natürlich auch ein bisschen Ursprung. Denn schließlich ist die Kirmes aus der Kirchweihe der Petri-Kirche, der ältesten Kirche, erwachsen. Sie wurde wohl im 13. Jahrhundert an Allerheiligen geweiht. Von daher ist es eine tiefe Verbundenheit, weil wir mitten in der Stadt auch sehr präsent sind.

DOMRADIO.DE: Inwiefern sind die Kirchen denn an dieser Allerheiligenkirmes beteiligt? Außer der Tatsache, dass die Gotteshäuser in der Soester Altstadt eine wirklich stimmungsvolle Kulisse für den ganzen Trubel bieten.

Röttger: Beteiligt sind wir als Teil der Gesellschaft dieser Stadt. Im Dom feiern wir am Sonntag immer das große Kirmes-Hochamt, bei dem die musikalische Gestaltung mit Orgel und Schlagzeug vorgenommen wird. Da setzen unsere Kirchenmusiker einen besonderen Akzent. In der Messe wird auch für die Schausteller besonders mitgebetet.

Das Interview führte Carsten Döpp.


Quelle:
DR