Rörig und Ackermann einigen sich

Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der Trierer Bischof Stephan Ackermann haben sich auf Eckpunkte zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch geeinigt. 

Gerechtigkeit für Missbrauchsopfer / © r.classen (shutterstock)
Gerechtigkeit für Missbrauchsopfer / © r.classen ( shutterstock )

​Zum dritten Mal trafen sich am 28. November die Missbrauchsbeauftragten Bischof Stephan Ackermann und Johannes-Wilhelm Rörig gemeinsam mit Vertretungen der katholischen Kirche in Deutschland und der Arbeitsgruppe "Aufarbeitung Kirchen" zum Gespräch. Dabei ging es um verbindliche Kriterien und Standards der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche.

Einigung zu den Eckpunkten hergestellt 

Demnach soll die Aufarbeitung in den katholischen Bistümern transparent und nach einheitlichen Kriterien erfolgen, wie es in einer am heutigen Freitag verbreiteten gemeinsamen Presseerklärung heißt. Einvernehmen wurde zudem über die Einbindung von unabhängigen Expertinnen und Experten und Betroffenen in den Aufarbeitungsprozessen erzielt.

Johannes-Wilhelm Rörig, unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, betonte, er sei erleichtert über die Einigung. Es werde sichergestellt, dass Betroffene an der institutionellen Aufarbeitung mitwirkten und dabei jeweils bestmögliche Unterstützung erhielten.

Zufrieden über Zusammenarbeit

Rörig: "Ich bin erleichtert, dass wir uns mit Bischof Ackermann gestern auf Eckpunkte künftiger Strukturen der Aufarbeitung einigen konnten. In Diözesen, in denen diese Eckpunkte Verbindlichkeit erlangen, wird sichergestellt, dass Betroffene an der institutionellen Aufarbeitung mitwirken und bei der individuellen Aufarbeitung bestmögliche Unterstützung erhalten. Ich setze darauf, dass sich alle Erzbischöfe und Bischöfe unserem Konsens anschließen."

Auch Bischof Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf. "Als katholische Kirche in Deutschland bemühen wir uns seit Jahren um eine Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs. Wir wollen die zukünftigen Aufarbeitungsprozesse nach einheitlichen Rahmenbedingungen gestalten und sind dankbar, dass wir hierbei vom Unabhängigen Beauftragten und den Mitgliedern der bei ihm eingerichteten Arbeitsgruppe unterstützt werden." 

Innerkirchlicher Abstimmungsprozess

Im nächsten Schritt werden jetzt in einem innerkirchlichen Abstimmungsprozess Rückmeldungen zu den Eckpunkten eingeholt, so Bischof Ackermann und Johannes-Wilhelm Rörig, um dann im Frühjahr 2020 eine abgestimmte Handlungsgrundlage für die Aufarbeitung in den Diözesen zu haben.


Johannes-Wilhelm Rörig / © Matthias Jung (KNA)
Johannes-Wilhelm Rörig / © Matthias Jung ( KNA )

Bischof Stephan Ackermann während einer Rede / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Stephan Ackermann während einer Rede / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DBK , KNA
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