Das betonten die Initiatoren bei der Abschlussveranstaltung der bereits dritten Projektphase am Mittwoch in Berlin.
Träger des Projekts sind die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Zentralrat der Muslime in Deutschland, die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion Ditib, der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland und der Verband Islamischer Kulturzentren.
"Deutschlandweit einzigartiges Projekt"
Uta Dauke, Ministerialdirigentin im Bundesinnenministerium, lobte in ihrem Grußwort das "deutschlandweit einzigartige Projekt". Es wurde aus Bundesmitteln mit rund einer Million Euro in den vergangenen vier Jahren gefördert. Dauke hob hervor, dass die Flüchtlingshilfe als Schwerpunkt des aktuellen Programms einen wichtigen Beitrag zur Integration darstelle. Dem Staat sei dabei die Förderung des Dialogs der Religionen sehr wichtig.
Die Bochumer Religionswissenschaftlerin Anna Neumaier wies in ihrem Impulsvortrag darauf hin, dass interreligiöse Projekte "ungleichzeitigen" oder gar widerstreitenden Erwartungen auf vielen Ebenen ausgesetzt seien. Aus religionswissenschaftlicher Perspektive gebe es jedoch nicht das "Eigentliche" am Dialog und das "Instrumentalisierte". Am klarsten scheine die Wirkung auf die konkreten Teilnehmer, wohingegen die überregionale Ausstrahlung von lokalen Projekten begrenzt erscheine.
138 Projekte in zwölf Bundesländern gefördert
Im Rahmen der jetzt beendeten Projektphase wurden nach Angaben von Projektkoordinatorin Annika Foltin 138 Projekte in zwölf Bundesländern gefördert, die meisten auf lokaler Ebene, einige auf regionaler und zwei auf Bundesebene. Darunter seien sowohl klassische Dialogprojekte als auch Projekte für die Arbeit mit Flüchtlingen, vom interreligiösen Fest, dem Dialog mit den Religionsgemeinschaften bis hin zum gemeinsamen Einsatz für die Religionsfreiheit und die Menschenrechte.
Mit dem Projekt "Weißt du, wer ich bin?" leisteten die beteiligten Träger einen Beitrag zur Verständigung von Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und zur Zusammenarbeit in der Flüchtlingshilfe über die Grenzen der Religionen hinweg. "Sie machen damit deutlich, dass die Religionen einen konstruktiven Beitrag zur Integration und einem friedlichen Zusammenleben in unserem Land leisten", so Foltin.
Gabriel Goltz, Referent im Bundesinnenministerium, erklärte bei der Veranstaltung, aus haushaltstechnischen Gründen sei eine institutionelle Dauerförderung dieser Arbeit nicht möglich. Das Ministerium wolle aber auch künftig vergleichbare Projekte wie bisher unterstützen.