Papst empfängt slowakischen Ministerpräsident Pellegrini

Eine Weihnachtsdarstellung für den Papst

​Papst Franziskus empfing den slowakischen Ministerpräsidenten Peter Pellegrini in einer Privataudienz. Sie haben sich unter anderem über die Situation in der Ukraine und am Westbalkan ausgetauscht.

Peter Pellegrini und Papst Franziskus / © Paolo Galosi (KNA)
Peter Pellegrini und Papst Franziskus / © Paolo Galosi ( KNA )

Das gab der Vatikan nach einer Privataudienz am Montag im Apostolischen Palast bekannt. Das Treffen dauerte laut beobachtenden Journalisten rund 40 Minuten.

Staatliche Unterstützung für Kirchen

In seiner Mitteilung verwies der Vatikan auf das jüngste Ministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Bratislava. Zudem ging es demnach um eine beschlossene Gesetzesnovelle zur staatlichen Finanzierung von Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Slowakei. Diese geht wie bisher von einer direkten finanziellen Unterstützung der Kirchen und Religionsgemeinschaften durch den Staat aus.

Bei den Gesprächen wurde zudem eine stärkere Zusammenarbeit beider Seiten im Bildungsbereich thematisiert. Angesprochen wurden laut Vatikan zudem der Umgang mit Minderheiten, Religionsfreiheit und soziale Gerechtigkeit.

Keine Verschärfung für Abtreibung in der Slowakei

Ob auch die Gesetzgebung zum Thema Abtreibung in der Slowakei zur Sprache kam, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die slowakischen Bischöfe unterstützten eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze, die jedoch vergangenen Donnerstag im Nationalrat keine Mehrheit fand. Es bleibt somit bei der gegenwärtigen Gesetzeslage, wonach eine Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zulässig ist, sofern die Mutter den Eingriff selbst verlangt.

Nach dem Gespräch mit dem Papst traf sich Pellegrini mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Gallagher.

Pellegrini ist seit März 2018 Regierungschef in Bratislava; er übernahm das Amt von Robert Fico, der in einer durch die Ermordung des Journalisten Jan Kuciak ausgelösten Regierungskrise zurückgetreten war. Seither führt der 44-Jährige eine fragile Regierungskoalition aus Smer-Sozialdemokraten, Slowakischer Nationalpartei (SNS) und Most-Hid. Ende Februar stehen Parlamentswahlen an.


Quelle:
KNA