Die Staatsanwaltschaft Breslau ermittele gegen Jacek Miedlar, weil er in einem im Internet veröffentlichten Text zu "Hass gegen andere Nationalitäten" aufgerufen habe, teilte der Sprecher des Innenministeriums am Freitag in Warschau mit.
In seinem Beitrag "Polen im Schatten des Judentums" für das Portal "wPrawo.pl" (nach rechts) behauptet Miedlar, Juden hätten am Ende des Ersten Weltkriegs Polen "verstümmeln" wollen. Mit den Worten "Tod den Feinden des Vaterlands" ruft er zum bewaffneten Kampf gegen Juden auf. Der Abgeordnete Grzegorz Braun von der rechtsextremen Fraktion Konföderation im polnischen Parlament kritisierte die Festnahme.
Antisemitische und rassistische Aussagen
Miedlar war 2016 als noch junger Mann aus dem Lazaristen-Orden ausgetreten, nachdem dieser ihm wegen einer als antisemitisch und rassistisch kritisierten Predigt jede öffentliche Rede sowie Äußerungen in Medien und Sozialen Netzwerken untersagt hatte. Die damals zuständige Staatsanwaltschaft Bialystok im Nordosten Polens stellte allerdings ihr Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung ein. Miedlar hatte bereits 2015 bei einer Kundgebung am polnischen Unabhängigkeitstag in Warschau gegen Muslime gehetzt.
Das polnische Strafgesetzbuch sieht für Anstiftung zum Hass gegen andere Nationalitäten, Ethnien, Rassen und Glaubensbekenntnisse bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe vor.