Franziskaner ehren Italiens Staatspräsidenten mit Friedenspreis

Vorbild für "glaubhafte Politik"

​Italiens Staatspräsident Mattarella ist im italienischen Wallfahrtsort Assisi vom Franziskanerorden mit dem Preis "Lampe des Friedens" ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird er für seine umsichtige Führung des Landes und seine Dialogbereitschaft.

Lampe des Friedens in Assisi / © Basilica San Francesco Assisi (dpa)
Lampe des Friedens in Assisi / © Basilica San Francesco Assisi ( dpa )

Der 78-Jährige wurde bei der Zeremonie am Samstagvormittag für seine Förderung einer "freieren, gerechteren und brüderlicheren Gesellschaft" geehrt. Der Kustos des Franziskanerkonvents von Assisi, Mauro Gambetti, würdigte Sergio Mattarella zudem für dessen umsichtige Führung Italiens, seinen Einsatz für die Verfassung und die Demokratie sowie für den Dialog mit anderen.

Mattarella: "Friede ist keine Utopie"

"Ihr wachsamer Einsatz, um sämtlichen Formen des Hasses, der Gewalt und des Egoismus vorzubeugen, die Sicherheit und friedliches Zusammenleben in unserem Land bedrohen, spendet uns Trost", so Gambetti laut einer Mitteilung der Franziskaner. Mattarella könne gerade auch jungen Menschen ein Vorbild für "glaubhafte Politik" sein.

"Friede ist keine Utopie, sondern ein Erfolg, den wir gemeinsam aufbauen können", sagte Mattarella laut italienischen Medien in Assisi. "Dialog, Begegnung, sich erkennen - das ist der Weg zum Frieden." Die Auszeichnung sehe er als Würdigung für den Einsatz Italiens in der Welt.

Zur feierlichen Übergabe der Lampe waren auch Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese und der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, angereist.

"Lampe des Friedens" ging auch an Angela Merkel

Der Franziskanerkonvent von Assisi ehrt mit der Lampe Persönlichkeiten, die sich besonders für Frieden einsetzen. Die Auszeichnung wird nicht jährlich verliehen, sondern je nach Situation. Zuletzt ging die "Lampe des Friedens" an den jordanischen König Abdullah II., den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Nach der Zeremonie in der Basilika San Francesco waren ein Besuch Mattarellas am Grab des Heiligen Franz von Assisi (1182-1226), ein Treffen mit Mitgliedern des Franziskanerordens sowie die Teilnahme an einem Weihnachtskonzert geplant.

Die Friedenslampe der Franziskaner ist eine Nachbildung der gläsernen Öllampe, die am Grab des heiligen Franz von Assisi brennt. Der Orden der Franziskaner-Minoriten würdigt damit politisches Engagement für Gemeinwohl und Völkerverständigung. Mit der Auszeichnung ist auch der Titel eines "Weltfriedensbotschafters" verbunden. In früheren Jahren wurde die Lampe etwa an Lech Walesa, Jassir Arafat, Michael Gorbatschow und Schimon Peres verliehen.


Sergio Mattarella, Präsident von Italien / © Fabio Frustaci (dpa)
Sergio Mattarella, Präsident von Italien / © Fabio Frustaci ( dpa )

Kardinal Gualtiero Bassetti / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Gualtiero Bassetti / © Cristian Gennari ( KNA )

Bundeskanzlerin Merkel bei der Verleihung der "Lampe des Friedens" im Mai 2018 / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Bundeskanzlerin Merkel bei der Verleihung der "Lampe des Friedens" im Mai 2018 / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA