Das sagte die Koordinatorin der deutschen Hilfe beim Wiederaufbau am Samstag im WDR. Zwar habe sich der Brand im Wesentlichen auf den Dachstuhl beschränkt, doch durch herabfallende brennende Teile sei auch im Innenraum vieles durch Ruß beschädigt.
Immer noch fielen Steine aus den Gewölben, und auf den Mauern lägen tonnenschwere verbrannte Balken, berichtete Schock-Werner weiter. "Zum Glück für die Kathedrale" habe Paris seit dem Brand keinen starken Sturm erlebt - aber dass weitere Gewölbeteile noch einstürzen könnten, sei nicht auszuschließen.
Ein anderes Problem bestehe darin, dass die Pariser Feuerwehr zum Löschen viele Hektoliter Wasser aus der nicht sehr sauberen Seine, die direkt an der Kirche vorbeifließt, benutzen musste, so die Kunsthistorikerin weiter: "Der ganze Dreck aus der Seine sitzt jetzt im Mauerwerk." Noch sei unklar, welche Auswirkungen das habe. Ohnehin gehe man davon aus, dass es mindestens zehn Jahre dauern werde, bis das alte Gemäuer wieder ganz trocken sei.
Trotz allem optimistisch
Trotz allem, so die frühere Dombaumeisterin, sei sie optimistisch, dass die berühmte Kathedrale eines Tages wieder so da stehen werde, wie sie einmal war: "Der französische Kollege macht seine Aufgabe sehr gut." Und Geld sei dank der vielen zugesagten Spenden "glücklicherweise" kein Problem. Mindestens 500 Millionen Euro würden voraussichtlich gebraucht. Zwar hätten viele der spendenbereiten Firmen die versprochenen Gelder noch nicht überwiesen, aber fest zugesagt, zu zahlen, sobald das Geld gebraucht werde.
Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt war am 15. April durch einen Großbrand stark beschädigt worden. Bei dem Brand, der mutmaßlich durch Dacharbeiten ausgelöst wurde, wurden der hölzerne Dachstuhl aus dem Mittelalter, Teile der Deckengewölbe sowie der Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert zerstört. Die Sicherungsarbeiten an dem Unesco-Welterbe dauern an; mit dem Wiederaufbau soll 2021 begonnen werden. Knapp eine Milliarde Euro von rund 320.000 Spendern sind dafür zugesagt.