Die Bleikonzentration nach dem Großbrand an der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll um das bis 800-Fache über dem erlaubten Grenzwert gelegen haben.
Das berichtet die französische Internet-Zeitung "Mediapart" (Donnerstag) unter Berufung auf Einsicht in offizielle Laborwerte. Diese bezögen sich sowohl auf das Kircheninnere als auch auf den Vorplatz der Kathedrale (bis zum 500-Fachen).
Von dem Brand waren 400 Tonnen Blei von den Kirchendächern betroffen. Blei gilt als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend und kann Genmutationen begünstigen.
Kritk an den Behörden
Eine Forscherin bezeichnete eine solche Bleikonzentration laut "Mediapart" als "nie dagewesen". Die Gesundheitsrisiken seien sehr hoch. Medizinische Folgeuntersuchungen seien dringend notwendig, etwa bei den Einsatzkräften wie Feuerwehr und Polizei. Zitiert wird auch Kritik an einem zu defensiven Umgang der Behörden mit dem Problem.
Ihr bisheriges Schweigen könnte darauf zielen, Panik in der Bevölkerung und Polemiken über womöglich fehlende Schutzmaßnahmen zu vermeiden, so die Zeitung.