Mit diplomatischen Worten haben die Patriarchen und Kirchenführer Jerusalems Donald Trumps "Nahost-Deal" kritisiert. Der Plan des US-Präsidenten sei "in Gegenwart der Israelis und in Abwesenheit der Palästinenser" angekündigt worden, halten die 13 Kirchenführer in einer am Donnerstagabend in Jerusalem veröffentlichten Erklärung fest. Nach einer gründlichen Prüfung des sogenannten Friedensplans, der auch als "Deal des Jahrhunderts" bezeichnet werde, halte man dennoch an den bisherigen Positionen fest.
Jerusalem soll offen bleiben
Bereits 2017 habe man in einer Erklärung an Trump betont, dass Jerusalem für Palästinenser und Israelis sowie für die drei monotheistischen Religionen offen und geteilt sein solle. Oberster Hüter der Heiligen Stätten sei das jordanische Königshaus.
Die politisch verantwortlichen Palästinenser fordern die Kirchenführer auf, im Dialog ihre inneren Konflikte zu beenden und zu einer einheitlichen Haltung für den Aufbau eines eigenen Staates "auf Grundlage von Pluralität und demokratischen Werten" zu kommen. Die USA müssten ihrerseits einen Kommunikationskanal zur PLO aufbauen, der "einzigen international anerkannten legitimen Vertreterin des palästinensischen Volkes".
Kirchenvertreter setzen sich für Frieden ein
Die Kirchenvertreter bekräftigen ihren Einsatz "für die Verwirklichung eines gerechten und umfassenden Friedens im Nahen Osten auf der Grundlage internationaler Legitimität" und der einschlägigen UN-Resolutionen. Es gelte, allen Völkern der Region Sicherheit, Frieden, Freiheit und Würde zu garantieren.
Unterzeichnet ist die Erklärung von 13 Kirchenführern, darunter die griechisch-orthodoxen und armenischen Patriarchen von Jerusalem, der Verwalter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, und der katholische Wächter der Heiligen Stätten, Franziskaner-Kustos Francesco Patton.