"Auch wenn es nur um einen Fall geht, sind Burka oder Nikab etwas ganz anderes als etwa ein Kopftuch", sagte Özdemir der "Bild"-Zeitung (Montag). Bei der Vollverschleierung gehe es darum, "die Frau als Mensch im öffentlichen Raum unsichtbar zu machen".
Auch Tübingens Bürgermeister Boris Palmer (Grüne) distanzierte sich von den Schleswig-Holsteiner Grünen. "Burka und Nikab haben in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz", sagte Palmer der Zeitung.
Für eine "weltoffene und rechtsstaatliche Gesellschaft"
Die Grünen in Schleswig-Holstein lehnen einen CDU-Gesetzentwurf ab, der Hochschulen erlauben soll, Trägerinnen von Gesichtsschleiern wie Burka oder Nikab von Lehrveranstaltungen auszuschließen.
Die Grünen-Landesvorsitzende sagte zur Begründung der Ablehnung, es zeichne eine "weltoffene und rechtsstaatliche Gesellschaft" aus, dass "religiöse Symbole" getragen werden dürfen.
Auslöser der Debatte ist der Fall einer muslimischen Studentin an der Universität Kiel, die mit einem Nikab in die Vorlesungen gekommen war. Die Uni hatte ein Verbot ausgesprochen und sich dann an die Landesregierung gewandt.