Das sagte das Kirchenoberhaupt in seiner Predigt am Aschermittwoch in Rom. Die Asche, die an diesem Tag auf das Haupt gezeichnet wird, erinnere nicht nur an die Vergänglichkeit des Lebens. "Wir sind Staub, Erde, Lehm, doch wenn wir uns von Gottes Händen formen lassen, werden wir zu etwas Wunderbarem", so Franziskus.
Mit diesem Bewusstsein stelle sich in den sechs Wochen vor Ostern verschärft die Frage, wofür man selbst lebe. Wer nur lebe, "um ein wenig Geld nach Hause zu bringen und Spaß zu haben, für ein wenig Ansehen, um ein bisschen Karriere zu machen", lebe von Staub, der verweht werde, so der Papst weiter. "Die Liebe aber, die wir schenken - in der Familie, bei der Arbeit, in der Kirche, in der Welt - wird uns retten, sie wird für immer bleiben."
Zeichen von Vergänglichkeit und Buße
Mit Bezug auf die Lesung aus dem Evangeliums warnte der Papst zudem vor Heuchelei: "Wie oft machen wir etwas, nur um anerkannt zu werden, für unser Ansehen, für unser Ego!" Keinesfalls dürfe man "Gottes Feuer mit der Asche der Heuchelei" ersticken.
Nach der Predigt segnete Franziskus Asche als Zeichen von Vergänglichkeit und Buße. Nachdem er selbst ein Aschekreuz auf der Stirn empfangen hatte, zeichnete er jeweils den anwesenden Kardinälen eines aufs Haupt.
Fünftägige Fastenexerzitien
Begonnen hatte die Feier des Aschermittwochs mit einer Bußliturgie in der römischen Kirche Sant'Anselmo. Von dort führte eine Prozession zur knapp 300 Meter entfernten Basilika Santa Sabina. Anders als in Bistümern Norditaliens verzichteten die Gläubigen mit Blick das Coronavirus nicht auf den Friedensgruß und teils auch nicht auf die Mundkommunion. In Rom besteht laut den Behörden derzeit kein besonderes Risiko.
Am Donnerstag feiert der Papst mit den Priestern seines Bistums Rom in der Lateranbasilika einen Bußgottesdienst. Am Sonntagnachmittag begibt er sich mit leitenden Mitarbeitern zu fünftägigen Fastenexerzitien nach Ariccia in den Albaner Bergen bei Rom.